Dienstag, 7. Dezember 2010

Urgehal 27.11.2009

Urgehal

URGEHAL haben vor kurzem ihr sechstes Album “Ikonoklast“ auf den Markt gebracht. Das allein wäre schon Grund genug gewesen, sich mit Gitarrist ENZIFER zu unterhalten. Doch auch der Labelwechsel zu Season Of Mist stellt einen weiteren wichtigen Schritt für die Norweger dar.

Urgehal - "Es ist die Bewegung, die sich verändert, nicht URGEHAL."



Beginnen wir direkt mit eurem Labelwechsel von Agonia zu dem wesentlich größeren Season Of Mist. Nachdem ihr eine ganze Zeit bei dem polnischen Label unter Vertrag standet, wieso jetzt der Entschluss zu wechseln? War schlichtweg euer Kontrakt ausgelaufen und ihr musstet ein neues Label finden oder gab es andere Gründe?

Sie haben uns das beste Angebot von ein paar Labels gemacht und zeigten großes Interesse an URGEHAL und außerdem ist etwas neues und frisches zu versuchen nicht ungewöhnlich. Nicht, dass wir Probleme mit Agonia gehabt hätten, wir haben immer noch guten Kontakt. Season Of Mist haben viele gute Bands und ich hab eine Menge gutes über sie gehört.

Habt ihr bereits eine Veränderung in der Arbeitsweise bei den beiden Label festgestellt und seid ihr zufrieden mit eurer Entscheidung, bei Season Of Mist zu unterschreiben?

Ja, wir haben den Unterschied bereits gemerkt. Sie sind ein größeres und auch besser organisiertes Label, was für uns eine völlig neue Art zu Arbeiten ist. Du hast mehrere Leute, die sich um ihren Anteil kümmern und das macht alles viel geordneter. Wir sind zufrieden mit SOM und freuen uns auf die zukünftige Zusammenarbeit. Das Wichtigste für uns war, ein Label zu finden, welches seine Bands auch unterstützt und nicht nur Platten veröffentlichen will.

Soweit mir bekannt gab es auch einen Wechsel im Line Up. Euer langjähriger Drummer Uruz hat die Band verlassen. Warum diese Entscheidung nach so vielen Jahren und ist Renton jetzt fest dabei, oder such ihr immer noch nach einem neuen festen Mitglied?

Uruz hat sich entschlossen, uns nach elf Jahren des Wahnsinns zu verlassen. Er hatte, aufgrund seines Jobs und seiner Familie nicht mehr die Zeit uns zu 100% zu unterstützen – das war natürlich traurig. Aber wir respektieren seine Entscheidung und er wird mit uns als Session-Drummer arbeiten, wenn Renton nicht erreichbar ist. Uruz hat mit uns das Summer Breeze, das Barther Metal Open Air und das Wolfszeit Festival in diesem Jahr gespielt.

Renton ist seit Mai 2008 unser fester Drummer und wir sind sehr zufrieden mit ihm.

Um das direkt mit dem neuen Album zu verbinden. Uruz hat ja (noch) das Album mit eingespielt bis auf "Kniven Rider Dypt I Natt", welches Renton einspielte. Waren die anderen Songs bereits fertig aufgenommen oder war es damals noch der Wunsch, mal einen anderen Drummer spielen zu lassen?

“Ikonoklast” wurde zusammen mit Uruz arrangiert und wir haben einige Proben und Vorabaufnahmen zusammen gemacht. Aber zu der Zeit war er mit seinem neuen Job beschäftigt und so waren wir gezwungen, die Studioaufnahmen bis Ende November zu verschieben. Wir wollten das Album mit Uruz machen, weil er das Material schon kannte. Aber wir wollten auch, dass Renton das Schlagzeug für einen Song aufnimmt, da er ja ein vollständiges Mitglied ist.

Ich finde "Ikonoklast“ ist ein ziemlich typisches URGEHAL-Album, was sicherlich erfreulich ist, doch gibt es auch ein paar Änderungen zu "Goatcraft Torment“, welche mir z.B. bei "Astral Projection Of Rabit Hell“ aufgefallen sind. Der Song weist teilweise Ähnlichkeiten zu ANGST SKVADRON auf, Absicht oder Zufall? Und wo siehst du die Hauptunterschiede zwischen den beiden Alben?

Ja, ich denke wir haben es geschafft, dieselbe Art, wie auf “Goatcraft Torment” beizubehalten, ohne zu gleich zu klingen. Der Song wurde gemacht, bevor Trondr Nefas mit ANGST SKVADRON begann, daher ist es keine Absucht. Das Opening-Riff könnte etwas ähnlich sein, aber im Gesamten nicht.

Ich würde sagen, “Ikonoklast” hat einen anderen Ansatz und eine andere Atmosphäre und ein bisschen mehr Variationen. Die schnellen Parts sind auch schneller, verglichen zu “Goatcraft Torment”, aber ich sehe nachwievor die Verbindung beider Alben.

Um mal bei dem direkt Vergleich „Goatcraft Torment“ und „Ikonoklast“ zu bleiben. Ersteres war ein absoluter Brecher in Sachen traditionellen Black Metals, welcher nur schwer zu toppen sein dürfte, denkst du das gelingt euch mit „Ikonoklast“ oder spielt das keine größere Rolle für euch?

Jedes Album ist ein wichtiges Monument in unserer Existenz. Wir haben nie auf diese Art darüber nachgedacht, weil wir das unseretwegen machen und uns darauf konzentrieren, qualitativen Black Fucking Metal zu machen – wie wirs immer gemacht haben.

Eine Frage zu den Lyrics, welche uns als Presse nicht vorliegen. Folgt „Ikonoklast“ einem bestimmten textlichen Konzept? Schließlich steht der Titel ja für die Zerstörung heiliger Bilder oder Denkmäler der eigenen Religion.

Es war nicht geplant, ein Konzeptalbum zu machen, aber es gibt einen roten Faden in den Texten, welche auf dem norwegischen Titel “Ikonoklast” beruhen. Unsere Gedanke dahinter ist: Zerstörung des Heiligen. Ein primitiver, aber dennoch effektiver Titel. Du kannst ihn auf die heutige Gesellschaft beziehen.

Eine Frage, welche ich zwar als gewöhnliche Standardfrage abtue, mich aber trotz allem sehr interessiert, wie entstehen die Songs für ein URGEHAL-Album?

Trondr Nefas und ich schreiben die meisten unserer Songs einzeln und haben alles arrangiert, bevor wir das neue Material in den Proben einbringen. Wir probieren sie aus und manchmal werden Dinge durch bessere Ideen ersetzt. Er ergänzt außerdem seine eigenen Soli zu meinem Songs.

Ihr seid jetzt schon seit Anfang der 90er dabei und dem Underground trotz allem treu geblieben, während andere Bands dieser Tage ihren Stil ziemlich geändert haben und auch wesentlich bekannter geworden sind. Mir gefällt diese Einstellung sehr gut, zumal ihr eine der wenigen norwegischen Truppen seid, bei denen ich bedenkenlos ein Album kaufen kann. Aber wie siehst du die Entwicklung all dieser ehemals wirklichen Black Metal Bands hin zu mehr Experimenten wie Black N' Roll, Avantgarde oder auch mehr Keyboards?

Sie können machen, was sie wollen, aber es ist traurig, zu sehen, dass großartige Bands draufgehen. Und es ist nicht das Problem, Keyboards zu nutzen, sondern was dabei herauskommt.

Ich muss gestehen, dass ich mich schäme, dass die meisten, der einst qualitativ hochwertigen norwegischen Black Metal/Metal -Szene sich zu einer inzestiösen, dreckigen und geldgierigen Industrie gewandelt haben. Es inspiriert mich noch mehr, unsere Krankheit zu verbreiten und wir sollten die guten Bands nicht vergessen: Taake, Koldbrann, Beastcraft, Orcustus, Carpathian Forest, und Vulture Lord, um ein paar zu nennen.

Wie du schon sagtest, gibt es uns seit 17 Jahren und wir haben immer noch die gleichen Absichten wie damals, als wir anfingen. Vielleicht begreifen die Menschen, dass die treibende Kraft nicht Ruhm oder Geld ist, sondern persönlicher Ausdruck, Hingabe und Liebe zum traditionellen Black Metal. Es ist die Bewegung, die sich verändert, nicht URGEHAL.

Ihr spielt ja alle noch in verschiedenen Bands, wie bekommt ihr das alles unter einen Hut? Da stehen doch auch Proben, Live-Shows, Aufnahmen und nicht zu vergessen das Songwriting auf dem Plan. Ich stell mir das manchmal auch sehr stressig vor.

Ja, abgesehen von mir selbst, da ich beschlossen habe, mich auf URGEHAL zu konzentrieren. Trondr Nefas konzentriert sich auf seine andere Projekte, wenn wir nicht im Stress sind und beide, Lloyd und Renton spielen jeweils bei KOLDBRANN, SARKOM und TROLLFEST, aber bisher war das nie ein Problem.

Andererseits muss ich sagen, dass dabei sehr wenig schlechtes bei rausgekommen ist. Zumal sich zwischen allen Bands doch große Unterschiede finden, z.B. verfolgen ANGST SKVADRON und ENDEZZMA ein ganz anderes musikalisches Konzept. Welche der Veröffentlichungen aus Hønefoss war denn in den letzten Jahren die bedeutendste für dich?

KVIST's “For Kunsten Maa Vi Evig Vike” ist zusammen mit VULTURE LORD's “Profane Player” ein monumentales Album.

Ihr habt ja in diesem Jahr einige Festivals gespielt, darunter u.a. auch das Summer Breeze. Wie hat es dir dort gefallen und ziehst du eher kleinere Festivals (UTBS, Festung Open Air) den größeren, wie eben dem SB, vor?

Das Summer Breeze war ziemlich gut. Ich hasse es, während des Tageslichts zu spielen, aber wir spielten in einem brechend vollen Partyzelt, daher war die Atmosphäre perfekt. Wir haben nie vor mehr als 2500-3000 Leuten gespielt, daher weiß ich nicht wie es ist, auf einem Festival mit 10000 Menschen zu spielen. Ich bevorzuge eine intime Atmosphäre mit einer nahen Verbindung zum Publikum, aber wenn die Menge eins mit uns ist, sehe ich kein Problem darin. Es geht nur um die Atmosphäre, nicht um die Anzahl der Leute.

Das neue Album erscheint im November, gibt es denn bereits konkrete Pläne für eine Tour, welche euch vllt. auch mal wieder in die Clubs nach Deutschland führt?

Wir sind gerade von unserer ersten US-Tour zurück, welche eine großartige Erfahrung war. Wir haben darüber gesprochen, eine Europatour irgendwann nächstes Jahr zu machen. Es wird auch verdammt Zeit; letztes Mal waren wir zusammen mit TAAKE und KOLDBRANN unterwegs - das war 2007. Etwas, dass wir gern wiederholen würden.

Was ich natürlich nicht ganz außen vor lassen möchte, ist die Wiederveröffentlichung eurer Demos inklusive Live-Aufnahmen vom UTBS 2008 via Folter Records. «Rise Of The Monoment» ist ja bereits erschienen, aber wie fiel die Entscheidung auf Folter Records bzw. überhaupt die Songs wiederzuveröffentlichen.

“Rise Of The Monument” wurde 2006 auf Picture LP via Agonia Records veröffentlicht und ist ausverkauft. Wir haben uns entschieden, es nochmals zu veröffentlichen, da uns Anfragen von einigen Leuten im Laufe der Jahre erreichten, welche es auf einem einfacheren Format haben wollten – wie einer CD. Die Veröffentlichung ist nur für unsere wahren Fans und nicht für Ersthörer. Die Produktion ist harsch und dreckig, mit unvergesslichen Erinnerung an die Mittneunziger. Jörg von Folter Records war immer ein guter Freund und er organisierte mit Roter von der Festung (Festung Bitterfeld anm.d.R.) den ersten Urgehal-Gig in Deutschland. Hail! Daher war es perfekt für uns.

Die Aufnahmen vom UTBS 2008 sprechen für sich selbst. Es ist ein destruktives, buchstäblich in Blut und Akohol getränktes, Ritual. Mannevond hat seinen Bass beim letzten Song in zwei Stücke gebrochen und ich habe ihn beim Headbangen knapp über dem Auge mit einer Spitze erwischt. Daher ist das Blut, welches du in seinem Gesicht siehst, eine Mischung aus Schweineblut und seinem eigenen.

Vielen dank an dich für das Interview, ich hoffe du hattest ein bisschen Spaß beim Beantworten. Die letzten Worte gehören natürlich dir.

Danke dir für das Interesse und die Unterstützung an/für URGEHAL! Es war mir ein großes Vergnügen, Jan.
Ich möchte noch all unseren Gefährten und Anhängern danken; “Ikonoklast” ist wahrhaftig für euch und die übrigen Bands. Ihr wisst, wer gemeint ist! Hail Satan!

Ulver 05.01.2010

Ulver

ULVER. live. Damit ist eigentlich schon genug gesagt - nach einigen vereinzelten Shows beginnen ULVER im Februar eine Europa-Tour und machen unter anderem Halt in Berlin und Wien. Diese beiden Konzerte werden euch von metal.de präsentiert - da lassen wir uns die Gelegenheit für ein Gespräch mit Neumitglied Daniel O'Sullivan nicht entgehen...

Ulver - "Wir sind gewissermaßen Eremiten, die nun zum ersten Mal ihre Höhle verlassen, um der Welt zu zeigen, was wir tun..."



Hey Daniel! Wie geht es dir?

Wirklich gut, danke.

Das freut mich. Wahrscheinlich sind die meisten unserer Leser mit ULVER und ihrer Geschichte recht vertraut – du bist kein Gründungsmitglied, sondern erst seit relativ kurzer Zeit dabei. Ich vermute also, dass unsere Leser ganz gern Näheres darüber erfahren würden, wie ULVER und du zusammengefunden haben, bevor wir uns dann den ULVER-Konzerten zuwenden. Kannst du uns ein bisschen was dazu sagen?

Ursprünglich ist Kristoffer ["Garm" Rygg – Anm. d. Verf.] einem Projekt von mir beigetreten: ÆTHENOR, ein Improvisationsprojekt. In diesem Kontext hat Kris das erste Mal seit langer Zeit irgendetwas live umgesetzt. Wir haben dann irgendwann angefangen, die Aussicht auf ULVER live zu diskutieren, und als die Idee dann endlich Früchte trug, war ich eine Schlüsselfigur beim Übergang vom Studio auf die Bühne. Das betraf neue Arrangements der Songs und anschließende Überlegungen, welches Arrangement das Beste für eine Live-Umsetzung des jeweiligen Stückes ist. Das war der Anfang der ganzen Geschichte, und ich war seit dem ersten Konzert in Lillehammer dabei; wir haben bisher sieben Gigs gespielt und stehen nun, im Februar, am Anfang dieser Tour, die fast einen Monat dauern wird. Das ist eine echte Feuerprobeb - und das ist noch untertrieben. Wir arbeiten aber auch an einem neuen Album, einem neuen ULVER-Album, wir befinden uns gerade am Anfang dieses Prozesses.

Also bist du nicht "nur" ein Live-Mitglied, sondern auch im Studio Teil von ULVER.

Ja, also natürlich erst seit kurzer Zeit. Als wir anfingen, an diesem anderen Album, einem Cover-Album des "Aquarian Psychedelic" der Sechziger, war ich auch beteiligt, aber irgendwie hat sich ULVER im letzten Jahr oder so an einem seltsamen Ort befunden und das Cover-Album oder die Kollaboration mit SUNN O))) genutzt, um einem gewissen Problem aus dem Weg zu gehen; dieses "gewisse Problem" ist, ein neues Album und damit eine neue Aussage zu kreieren. Ich denke "Shadows Of The Sun" fühlte sich in mancher Hinsicht so endgültig, so komplett an, dass es schwierig ist, einen Ansatzpunkt für Fortschritte zu finden. Wir versuchen aber, genau das herauszubekommen.

Würdest du sagen, dass Kristoffer bei den Auftritten mit ÆTHENOR Blut geleckt hat?

Ich denke schon, ja. Auf jeden Fall hat ihm das vieles erleichtert. ÆTHENOR ist eine ziemlich andere Geschichte als ULVER, andere Wechselwirkungen der Musiker auf der Bühne, eine ganz andere Art, Musik zu kreieren. In gewisser Weise ist meine Rolle bei ULVER einfacher als bei ÆTHENOR, denn dort bin ich ein kreativer Kopf, ich muss die Ideen liefern; bei ULVER hingegen ist alles vorgezeichnet, es gibt kaum Möglichkeiten zur Improvisation – das Ziel ist, die Stücke so gut wie möglich rüberzubringen. Ich denke schon, dass Kris während der ÆTHENOR-Konzerte ein wenig auf den Geschmack gekommen ist, aber andererseits wird ihm bewusst sein, dass seine Rolle bei ULVER eine vollkommen andere ist.

Du hast ja bereits erwähnt, dass ihr bisher sieben Shows gespielt habt. Was habt ihr da bis jetzt so erlebt? Wie war die Resonanz der Fans?

Ähmmmm... ein ziemlicher Hammer! Sehr überraschend und tatsächlich so etwas wie ungezügelte Liebe, muss ich sagen. Besonders betrifft das die Show in Lillehammer, aber wir haben bei allen Konzerten, die wir bisher gespielt haben, großen Zuspruch bekommen, manchmal ein wenig unverdientermaßen – in den Fällen, in denen wir das Gefühl hatten, einen schlechten Abend erwischt zu haben. Ich denke, das Publikum war bisher sehr gnädig, aber es ist an der Zeit, die Erwartungen wirklich zu erfüllen – du weißt ja: wir haben zwar unser Bestes getan, aber es ist lange her, fünfzehn Jahre, dass ULVER das Zeug live gespielt haben – wir arbeiten am Feinschliff, der immer greifbarer wird. Ich denke, dass die Reaktion des Publikums dann eher gerechtfertigt ist.

Wird sich denn für die Konzerte in Berlin und Wien irgendetwas am Lineup ändern?

Ja, ich denke, wir werden mit einem anderen Schlagzeuger arbeiten. Bisher hat Lars Pedersen (WHEN) am Schlagzeug gesessen, wir haben auch ein paar Gigs mit zwei Drumkits gespielt, Tomas Petterson hat hier das zweite Schlagzeug gespielt. Er ist ein Schlagzeuger aus Norwegen, der in einigen Bands spielt und wirklich großartig ist; ich denke, er wird uns auf der Tour begleiten, Lars ist anderweitig unterwegs. Dazu kommen dann meine Wenigkeit, Kristoffer, Tore [Ylwizaker] und Jørn [H. Sværen], die Üblichen also, und Sander, der für die Elektronik und die Turntables verantwortlich ist. Für den Gig in Wien laden wir eventuell Pamelia Kurstin ein, damit sie Theremin spielt – sie lebt in der Nähe.

Ja, das wäre die ideale Gelegenheit, sie einzuladen.

Absolut, ja.

Habt ihr euch schon eine Setlist für die Konzerte überlegt?

Wir entscheiden das ziemlich genau in diesen Tagen; wir werden wohl die meisten Songs spielen, die wir bisher auch gespielt haben, aber das Set wird wahrscheinlich etwas länger, also nehmen wir noch vier oder fünf zusätzliche Stücke in das Repertoire auf.

Können die Fans mehr Material von "Bergtatt", dem ersten ULVER-Album, erwarten? In Athen habt ihr meines Wissens einen Song des Albums gespielt...

Ich bezweifle das. Es ist zwar letztendlich Kris‘ Entscheidung, aber ich bezweifle es ernsthaft. Es kann sein, dass wir ein Stück des zweiten Albums ["Kveldssanger"] spielen, aber ich denke nicht, dass wir etwas von "Bergtatt" oder "Nattens Madrigal" oder überhaupt irgendetwas aus ULVERs Black Metal-Ära umsetzen werden.

Das bringt mich zu einer anderen Frage: Wie bekommt ihr eure Proben auf die Reihe? Du lebst in England, die anderen Jungs in Norwegen. Wie oft trefft ihr euch, um zu proben?

Nicht wirklich oft, um ehrlich zu sein. Normalerweise proben wir kurz vor einer Tour, mit einer Woche Vorlauf. Für die Show in Lillehammer war der Probenplan etwas voller und ich war eine ganze Weile drüben, weil wir uns ja auch die Adaption des Materials überlegen mussten. Jetzt ist das Material für die Live-Auftritte im Wesentlichen arrangiert und nur die neuen Stücke werden ein bisschen Arbeit erfordern, so dass ich im Januar nach Norwegen fliege und wir dann vor den Konzerten effektiv eine komplette Woche voller Proben haben. Eigentlich ist es nur eine Frage, wie oft ich zwischen Oslo und England hin und her fliege...

Kannst du uns schon etwas über die Vorbands in Berlin und Wien sagen?

Nein, wirklich nicht. Ich weiß nicht einmal, ob da schon etwas entschieden ist. Wir sind auch selbst noch nicht so weit, es gibt eine Menge Shows auf der Tour, die noch nicht einmal bestätigt sind; aber wenn das erst in trockenen Tüchern ist, werden wir da mehr Initiative ergreifen. Es ist schließlich eine großartige Möglichkeit, Freunde aus ganz Europa, deren Musik wir sehr schätzen, einzuladen, wenn wir gerade in der entsprechenden Gegend sind. Zum Beispiel - und das ist eine Idee, die mir gerade in den Sinn kommt während ich spreche - könnten wir für das Konzert in Wien FENNESZ einladen, denn wir mögen seine Musik wirklich sehr...

...er hat doch einige Soundscapes zu "Shadows Of The Sun" beigetragen, richtig!?

Ja genau, auf dem Album hat er ein bisschen was gemacht, und Kris und ich haben uns schon öfter über die Möglichkeit einer Live-Kollaboration unterhalten, vielleicht auf einem Festival oder so...

Das wäre verlockend.

Ja – klar ist das noch Zukunftsmusik, aber es wäre doch toll, wenn wir auf der Bühne zusammentreffen würden.

Damit bin ich auch schon bei meiner letzten Frage: Was erwartest du speziell von den Konzerten in Deutschland und Österreich, im Vergleich zu den Shows in Norwegen, Finnland oder Griechenland?

Nun ja, es gibt vielleicht einen Unterschied zwischen meinen Erwartungen und den Erwartungen anderer Leute. Ich könnte mir vorstellen, dass uns das Publikum sehr nett aufnimmt, könnte mir aber auch eine gewisse Skepsis vorstellen, weil wir keine Metal-Stücke der früheren Alben spielen und ich weiß, dass es bei euch eine riesige Metal-Szene gibt. Jetzt, wo ich das gesagt habe, muss ich mich in Hinblick auf Berlin ein wenig revidieren, wenn das ist ein bisschen was anderes: Berlin ist eine wogende Großstadt, sehr kosmopolitisch und ich denke, das Publikum dort ist offener für unsere späteren Werke (die meiner Meinung nach sowieso besser sind). Aber es ist schwer vorherzusagen, wir wissen wirklich nicht, was wir an diesen Orten erwarten können. ULVER war so lange nicht auf der Bühne. Wir sind gewissermaßen Eremiten, die nun zum ersten Mal ihre Höhle verlassen, um der Welt zu zeigen, was wir tun – und was auch immer passiert, wir rechnen mit Überraschungen.

Schön. Vielen Dank für das Interview!

Kein Problem.

Die letzten Worte gehören dir, falls du also noch etwas loswerden willst…

Somnambulists, the ambulance is on its way.

Dark Fortress 06.01.2010

Dark Fortress

Am 22.01.2010 werden die Landshuter von DARK FORTRESS nach zwei Jahren ihr neues Album “Ylem” veröffentlichen. Gefeiert haben sie das bestimmt zur Genüge auf ihrer letzten Tour im Dezember, auf der sie als Support von SATYRICON und SHINING unterwegs waren. Nach dem vierten Tourgig, im Essener Turock, treffe ich Frontmann Morean, um mich mit ihm über die Tour und das neue Album zu unterhalten.

Dark Fortress - "Mit “Hail Satan” kommt man heute nicht mehr weit!"



KAPITEL 1: DIE TOUR

Grüß dich, Morean! War ein super Auftritt heute! Seid ihr zufrieden?

Ja, schon. Wir genießen es immer sehr, zusammen zu spielen. Egal, wo! Wenn wir auf die Bühne gehen, geben wir jedes Mal alles und wenn wir das Gefühl haben, das erreicht zu haben, dann geht es uns gut. Wenn nicht, wird gestänkert, haha! Aber nur intern und das passiert auch selten.
Aber es ist immer wieder schön, Freunde zu treffen. Auch wenn wir aus Bayern sind, ist Essen neben München die Heimat von DARK FORTRESS.

Wie kam es überhaupt, dass ihr mit diesen Bands auf Tour gegangen seid?

Das Angebot kam einfach rein. Ich glaube, SATYRICON wollten uns dabei haben. Das hat Frost mir gleich am ersten Tag gesagt, was mich natürlich sehr gefreut hat. Man kannte sich ja schon, da DARK FORTRESS vor drei Jahren einige Shows mit SATYRICON gespielt haben und das scheint ihnen wohl gefallen zu haben.

Wie waren eure Erwartungen vorher an die Tour? Habt ihr euch darauf gefreut?

Ja, gefreut haben wir uns natürlich! Die Platten sind uns sehr wichtig, aber das live Spielen genauso. Umso häufiger wir spielen, desto besser geht es uns. Anfangs wussten wir nicht so recht, was wir erwarten sollen, gerade, weil es zwei sehr gewichtige Bands sind, mit denen wir unterwegs sind, bei denen es aber auch so einige Geschichten zu hören gibt. Deshalb war es schwer, irgendwas zu erwarten. Bisher allerdings macht es sehr viel Spaß und alle sind sehr nett. Es passt einfach persönlich, als auch musikalisch und deshalb ist es uns eine große Ehre, dabei zu sein.

Erzähl dazu doch mal etwas mehr. Wie sind eure bisherigen Erfahrungen auf der Tour mit den anderen Bands und den Auftritten? Haben sich eventuelle Erwartungen erfüllt oder sind sie eher enttäuscht worden?

Ich bin jemand, der generell nie versucht, zu viel zu erwarten. Oftmals macht man sich ein Bild, das stimmt dann nicht und man ist enttäuscht. Natürlich macht man sich Gedanken, aber ich selbst nehme das nicht zu ernst. Wir haben schon mit vielen Bands gespielt und auch auf Festivals trifft man viele Leute, auch von anderen Bands und es gab noch nie ein Problem. So war es auch hier. Ich denke im Metal gibt es eine Art Konsens. Wer das macht, weiß, wie viel Aufwand das ist und wie viel Energie es kostet und jeder macht es einfach aus Leidenschaft. Das verbindet einen und wenn man gut zusammen arbeitet und aufeinander aufpasst, einander hilft, geht es jedem besser und auch Sachen, die sich unter suboptimalen Zuständen abspielen, können Spaß machen. Wenn man das weiß, kann man sehr entspannt an sowas ran gehen. Es ist eigentlich total einfach. Man muss essen, schlafen, sein Zeug auf die Bühne stellen und spielen. Das machen wir und das klappt!

Wie waren die bisherigen Gigs der Tour im einzelnen?

Angefangen haben wir in Antwerpen in einer ziemlich großen Venue namens “Hof Ter Lo”. Beim ersten Gig muss man aber einfach erstmal schauen, was man eigentlich macht, wie alles läuft und funktioniert. Ich selbst habe mich erstmal orientieren müssen. Zudem haben wir auch einen neuen Song gespielt, den wir nie zusammen geprobt haben. Also spielt dabei eine gewisse Nervosität mit, man spielt einen solchen Gig vor 600 Leuten in einer riesigen Location, man ist mit genialen Bands unterwegs, da kann man natürlich nicht ablosen, haha. Das ging aber ganz gut und beim zweiten Mal lief es dann natürlich auch noch besser.

Wie kommt das?

Das war ein Zeitproblem, da zwei von uns in Holland leben. Der Schlagzeuger ist für zwei Proben nach Bayern gefahren, aber ich konnte leider nicht. Eigentlich war die Zeit für die Tour auch knapp, aber die habe ich mir dann eben gemacht. Aber ich weiß, dass ich mich zu 100% auf meine Bandkollegen verlassen kann, auch auf der Bühne, ohne irgendwie zu kommunizieren, was für mich als Musiker fast schon seltsam ist. Aber das läuft bei DARK FORTRESS einfach so, alles geht die ganze Zeit nach vorn. Es ist ein tolles Gefühl, sich drauf verlassen zu können, deshalb kann man sowas mal machen!

Ok, zurück zu den Gigs!

Der zweite Gig war in Alkmaar in Holland und mich hat das natürlich sehr gefreut, in Holland zu spielen, da ich weiß, dass wir da auch Fans haben. Natürlich auch, weil ich dort wohne. Der Gig fand allerdings ohne SATYRICON statt und wurde relativ kurzfristig gebucht. Das heißt, es war nicht wirklich viel Publikum da. Trotzdem haben wir alle sehr geil gespielt und waren sehr glücklich, sogar SHINING. Wir haben ihnen beim Soundcheck zugeschaut und es war einfach nur beeindruckend, wie die Leute spielen können. Sie waren so über jeden Zweifel erhaben, dass es einen sofort angesteckt hat.
Das waren aber zwei Extreme am Anfang, gestern kam dann Paris (wir haben noch nie da gespielt). Metal in Frankreich ist zwar momentan schon aktiver als früher, aber ich wusste trotzdem nicht, was wir zu erwarten haben und ob uns dort jemand hören will. Aber die Leute sind sofort wie die Zäpfchen abgegangen, es war eine super geile Show und wir waren sehr überrascht. Das beweist mir wiedermal, dass es gut ist, nichts zu erwarten.
Heute dann Essen. Es ist immer ein wenig schwierig auf der Bühne, man ist in einem Rausch, wenn man solche extreme Musik macht. Das geht nicht, wenn man in einem völlig normalen geistigen, emotionalen, energetischen Zustand ist. Man steigert sich hinein bis zu einer Explosion und genau dann kann man nur schwerlich beurteilen, wie es eigentlich war. Man kann den Eindruck bekommen, es interessiert niemanden, obwohl die Leute konzentriert zuhören z.B. Meist sieht man das erst danach auf einem Video oder die Leute sagen es einem. Heute hatten wir zwar das Gefühl, dass das Publikum nicht wegen uns da war, gleichzeitig gibt es trotzdem immer Leute, die abgehen und eigentlich können wir immer mit dem Publikum glücklich sein. Wir hatten noch nie das Gefühl, dass wir auch hätten daheim bleiben können und das hat sich auch heute wieder bestätigt. Außerdem waren viele Leute da, die wir kennen, auch von unserem Label, daher war es fast schon ein Heimspiel.

Ihr seid diesmal ohne Keyboard unterwegs. Warum und wie fahrt ihr bisher damit?

Das klappt schon. Natürlich ist es schade. Unser Keyboarder hat gerade seinen Abschluss gemacht an der FH und hat jetzt einen Job und das ist natürlich sehr wichtig. Es gibt Prioritäten im Leben, zumal wir Lichtjahre davon entfernt sind, von der Band leben zu können. Manchmal gibt’s ein kleines Taschengeld, aber Geld ist wirklich der unwichtigste Faktor. Er musste eben arbeiten, wollte aber nicht, dass die Tour deshalb nicht stattfindet. Wenn der Schlagzeuger das sagen würde, wäre das etwas anderes, aber die Keys sind ja nicht immer überall präsent, nur in den neuen Songs. Da die aber noch recht frisch sind, haben wir uns einfach entschieden, ohne Keyboard zu spielen. Besser als gar Nichts neues. Ich bin dennoch froh, dass wir es machen konnten. Es ist nicht einfach, sechs Leute mit unterschiedlichem Leben und Berufen und Zeitfenstern unter einen Hut zu bringen. Natürlich ist es aber geiler, wenn alle da sind.


KAPITEL 2: “YLEM”

Das bringt mich gleich zu meiner nächsten Frage. Ihr habt ja ein neues Album in den Startlöchern namens “Ylem”. etwas bedeutet es und wie kam es zu diesem Titel?

“Ylem” war zunächst ein Songtitel. Ich genieße es immer, beim Texte Schreiben ein wenig Forschung zu betreiben und Wörter zu finden, die noch nicht tausende Male durch alle Münder gegangen sind, das nutzt sich einfach ab und mit “Hail Satan!” kommt man einfach nicht mehr weit. Ylem ist der Zustand der Elemente vor dem Urknall, also der Urzustand von allem. Ich fand das Wort phonetisch und auch von der Bedeutung sehr schön. Von der Thematik habe ich gemerkt, dass es mich irgendwie zu Visionen der kosmischen Zerstörung angeregt hat (das ist öfter der Fall, ich weiß auch nicht warum, haha). Man ist nicht immer Herr seiner Inspiration, will man auch nicht, also kam dieses Wort und es passte einfach, auch zu dem Album. Die Rückbesinnung auf das Ursprüngliche ist musikalisch durchaus wichtig auf diesem Album. Wir sind sehr in die Tiefe gegangen, um von der musikalisch stilistischen Palette und von Emotionen alles aufzubringen, etwas bei DARK FORTRESS bisher da war. Wir habe nicht das Gefühl, eine Platte zu machen, die sich von dem entfernt, sondern die, so pur und ehrlich wie es nur geht, das ausdrückt, etwas wir unter DARK FORTRESS und Black Metal verstehen.
Warum es schließlich der Albumtitel wurde, hat einen praktischen Grund. Ich hatte vorher andere Titel, die auch für die bestehenden Texte zutreffend waren, nur hab ich festgestellt, dass es für jedes Wort schon irgendwelche Platten gab. Mein Favorit war “Necrosis”, der Zerfall von innen, doch ich glaube, es waren CADAVER, die schon eine solche Platte hatten. Oder “The Grand Corosion”, etwas auch im Chorus von “Ylem” vorkommt, aber MAYHEM haben eine Platte “The Grand Declaration Of War” und ich will nicht, dass die Leute, denken, wir klauen Ideen. Das verfolgt uns schon durch unseren Namen DARK FORTRESS, der ja DIMMU BORGIR heißt und das hören wir ständig. DARK FORTRESS wurden 1994 gegründet, damals kannte keine Sau DIMMU BORGIR. Sie sind nur vorher aufgeplatzt und wir stehen jetzt als Nachmacher da, nervig! Wir haben unser eigenes Ding. Es ist sehr schwierig, das den Leuten bleibend klar zu machen. Blöd gelaufen, aber so ist es eben. Deshalb habe ich aber diesen Anspruch an mich, etwas zu erschaffen, etwas nicht schon nach etwas anderem riecht. Das war diesmal wirklich schwer, denn es gibt viel mehr Bands, Platten und Songs, als es Wörter gibt. Es war wirklich Arbeit, etwas zu finden, etwas den Nagel aber trotzdem auf den Kopf trifft. Mit “Ylem” war ich dann zufrieden und die anderen auch.

Wie wirkt sich der Titel im weiteren auf die Lyrics aus? “Eidolon”, euer letztes Album war ja ein Konzeptalbum. Kann man das von “Ylem” auch sagen?

Eigentlich nicht, es ist nicht als solches entstanden. Es war der Wunsch von V. Santura, kein Konzeptalbum zu machen. Ich hatte schon gewisse Ansätze für Konzepte, aber er wollte sich musikalisch gewisse Sachen von der Seele schreiben, die sich über die Jahre aufgestaut hatten und sich nicht bremsen lassen sollten durch ein Konzept, in die sie sich reinquetschen müssten. Ich begann dann, Texte zu schreiben und habe schnell gemerkt, dass es mir dennoch hilft, wenn es alles irgendwie aus einem Fluss kommt. Und schlussendlich dreht sich vieles um diese Vision des Zerfalls. Wir würde es aussehen, wenn alles zerfällt? Irgendwann wird alles zerfallen, doch wir leben zu kurz, um das zu erleben. Wie würde es also aussehen, wenn wir es sehen könnten? Wie würde man sich dabei fühlen? Das kam in mir hoch und somit haben die Texte schon einen Zusammenhang. Also ein Halb-Konzeptalbum, auch wenn das Blödsinn ist. Es ist eigentlich keins.

Also ich bin zumindest vom neuen Album sehr begeistert, aber es ist beim ersten Hören schon schwer verdaulich. Habt ihr bereits Reaktionen darauf bekommen, unabhängig davon, dass es noch nicht veröffentlicht ist? Und mit welchen Reaktionen rechnet ihr?

In erster Linie haben wir Reaktionen von engen Freunden und dem Label. Die sind alle sehr begeistert. Wir haben bisher nur extrem positive Reaktionen. Auch in ersten Interviews haben wir viele Komplimente bekommen und das freut einen natürlich sehr. Für uns war das nicht offensichtlich vorher. Ich selbst habe mir auch erst nach mehrfachem Hören allein daheim ein Bild gemacht, etwas wir eigentlich gemacht hatten, obwohl ich die Songs kannte. Wenn du im Detail steckst, siehst du den Wald vor lauter Bäumen eben nicht. Es ist immer wieder lustig, dass man selbst erst später versteht, etwas da grad aus einem rauskam. Dann hat sich aber auch das Gefühl breit gemacht, dass jeder Song etwas Eigenes zu bieten hat und man fängt an zu überlegen, etwas die Leute wohl sagen werden. Es ist kein eindeutiges Album, etwas man mit zwei Worten und einem Stempel versehen kann. Aber wir wussten vorher, dass es so werden würde. Wir haben einfach Aspekte genutzt und in den Vordergrund gestellt, die auch vorher schon da waren, aber nicht so konsequent ausgearbeitet wurden. Diesmal fokussieren wir eben die Reichhaltigkeit der musikalischen und emotionellen Landschaft, die wir loswerden wollten.

Mein Kompliment habt ihr auch! Besonders aufgefallen ist mir übrigens der letzte Song “Wraith”. Den hast du doch nicht eingesungen, oder? Und wie kam ein solcher Song auf eines eurer Alben?

Das ist eine lustige Geschichte. Wir waren genauso überrascht. Das war nicht so geplant. V. Santura hat die Musik geschrieben, die eigentlich sehr simpel, fast schon leer, ist. Man hat gemerkt, da fehlt noch etwas. Ich habe ihn nach Ideen für die Lyrics gefragt. Er meinte daraufhin “Ja schon, aber mach du doch erstmal”. Dann habe ich einen Text geschrieben, den wir auch geil fanden, aber er ist da recht stur und kam doch zu dem Schluss, dass er doch den Gesang haben wollte, wie er sich das vorgestellt hat. Er hat dann ein Demo davon gemacht, selbst eingesungen und uns das geschickt. Wir hatten einige Bedenken, also sollte es nur der Bonus-Track werden. V. Santura wollte seine Vision auf dem Album haben und das respektiere ich vollkommen und wir vertrauen ihm da. Er hat sowieso immer recht, auch wenn uns das erst später auffällt, haha.
Dann war der Song da und die Diskussion begann, ob wir uns einen Gastsänger suchen. Ich habe schon beim Einstieg gesagt, dass ich nicht singen will. Ich mag meine Stimme einfach nicht, wenn ich clean singe und der Song wäre auch nie so geworden, wie er jetzt ist. V. Santura hatte dann die Stimme eines Freundes von uns im Kopf. Das haben wir ausprobiert und plötzlich waren die Gesangslinien, die wir vorher langweilig fanden, einfach super geil. Das war in der Endphase und wir haben hier und da noch Details eingefügt und am Ende des Tages war alles fertig. Beim Hören haben wir wie Kinder auf der Couch gesessen, gedacht, dass das eigentlich nicht geht, obwohl es einfach nur total geil ist und wir haben den Song immer wieder angehört. Die Plattenfirma war genauso begeistert und so kam der Track auch aufs Album und wurde nicht nur Bonus. Aber uns war klar, dass es die Leute schocken würde.

Ja so ging es mir auch. Ich habe das Album gehört und als der vorletzte Song vorbei war, konnte ich auch nicht glauben, dass das Album vorbei sei, es klang einfach nicht abgeschlossen. Dann fing der Song an und ich war wirklich schockiert, aber im positiven Sinne.

Und weißt du, das mag ich an dieser Band so sehr. Was der Song ist, was er ausdrückt und die Welt, in der er stattfindet, gehört zu dem, was DARK FORTRESS ist. Wiedermal auf eine andere Weise ausgedrückt, aber inhaltlich genauso nahe an dem, was wir sind, wie andere Sachen auch. Dass es diese Möglichkeit gibt, sich selbst treu zu bleiben und dennoch über den Tellerrand hinaus schauen zu können, ist etwas, was diese Band am Leben erhält und uns immer wieder inspiriert, weiter zu machen. Wir waren genauso überrascht und dann kommt sowas raus. Das ist doch sau geil, oder? Und einfach nur ein tolles Gefühl!

Kannst du etwas mehr über den geheimnisvollen Gastsänger sagen?

Ja, es ist Mortal. Einer meiner ältesten Freunde, mit dem ich meine Metal-Jugend geteilt habe, mein Bruder vom Herzen. Er hat irgendwann eine Ausbildung zum Sänger gemacht und obwohl er immer noch auf Metal steht, singt er jetzt alles Mögliche, Jazz, Pop, Rock, nur das krasse Zeug macht er nicht, um seine Stimme intakt zu halten. Für den Song war er einfach genau der Richtige. Wir mögen und schätzen ihn alle sehr. Ansonsten haben wir diesmal nicht mit Gästen gearbeitet. Das müssen Leute sein, die dem Album etwas dazu geben und das hat er.

Ok, so viel zum Album. Nun noch zum Label. “Ylem” ist das dritte Album, was ihr bei Century Media heraus bringt. Klassischer Drei-Alben-Vertrag?

Es sind vier. Die Entscheidung liegt bei Century Media, ob sie noch eins wollen. Es gibt immer eine Frist, in der sie das entscheiden können. Wir sind sehr glücklich, dass sie bisher immer noch eins haben wollten und hoffen auch, dass wir noch mehr machen können. Wir fühlen uns sehr gut aufgehoben. Sie machen eine klasse Arbeit, die Promotion-Maschine ist beeindruckend und sie stehen zu 100% hinter uns. Es war immer ein Vergnügen, mit ihnen zusammen zu arbeiten. So wie ich mich auf meine Bandkollegen verlassen kann, kann ich mich bei Century Media darauf verlassen, dass, was man ihnen gibt, den richtigen Weg geht und zwar tausend mal besser, als man es selbst könnte. Es ist ein großes Privileg, als halbwegs obskure Band bei solche einem Label sein zu können. Ohne sie könnten Dinge wie diese Tour nicht stattfinden.

Mich würde interessieren, wie ihr als Band die Entwicklung der letzten drei Alben seht, welche Gemeinsamkeiten und Unterschiede es gibt und auch, welchen Einfluss der Sängerwechsel während der Aufnahmen zum letzten Album hatte?

Morean: Irgendwie war ich ja bei allen Alben dabei, nur erst als Randfigur. Alle Alben sind sehr stark. “Séance” mag ich als Album sehr, obwohl “Stab Wounds” bei den Fans viel beliebter ist. Ich finde den Schritt von “Stab Wounds” zu “Séance” gigantisch, genau, wie von der zweiten erst zu dieser. “Séance” ist auch ein eher sperriges Album, was eine Weile braucht, bis es sich einem erschließt. Ich glaube wir befinden uns da in einer gewissen Pendelbewegung zwischen straight, rotzig und auf die Fresse, wie bei “Eidolon” und dem Bedürfnis, dem wieder etwas entgegenzusetzen. Wir sind keine Band, die man auf etwas festnageln kann. “Séance” gewinnt für mich als Hörer aber immernoch. Eine “Séance II” wollten wir nicht machen, dann entstand “Eidolon” und nun wurde das nächste wieder ganz anders. Auch wenn “Ylem” jetzt alles platt macht, wird das nächste Album trotzdem wieder anders. Wir wollen ja nicht langweilen, weder uns, noch die Leute. Uns kickt das einfach und das soll so bleiben, ansonsten würde das ganze einfach aufhören.

V. Santura: “Séance” wurde vom Großteil der Presse und der Fans als "experimentell" und "sperrig" bezeichnet, was ich nur teilweise nachvollziehen kann. Es finden sich auf dem Album mit Songs wie “CataWomb”, “To Harvest The Artefacts Of Mockery”, “Poltergeist” oder “Insomnia” eine ganze Reihe ziemlich straighter Nummern. Allerdings war es auf “Séance” in der Tat keineswegs unser Ziel, ein einfaches, leichtverdauliches Album zu machen. Das gesamte Albumkonzept war sehr mystisch, okkult und düster und auf Grund der Intensität war das Album unterm Strich wahrscheinlich eher schwer zu verdauen. Dennoch war “Séance” bestimmt kein Flopp, dank dem Wechsel zu Century Media und der dadurch besseren Promotion und generellen Präsenz haben wir auf alle Fälle einige neue Fans hinzugewinnen können. Ich bin immer noch Fan von “Séance”, da das Album meiner Meinung nach sehr viel Tiefe besitzt. Ich denke nach wie vor, dass z.B. der Opener “Ghastly Indoctrination” wahrscheinlich der kälteste und schwärzeste Song ist, den wir je geschrieben haben.

“Séance” zu schreiben war allerdings ziemlich anstrengend, eben auf Grund der sehr tiefen negativen Emotionalität, weshalb wir als nächstes ein geradlinigeres, aggressiveres Album machen wollten. Ursprünglich hätte “Eidolon” wohl den Titel “Scum” getragen. Auf Grund des Ausstiegs von Azathoth war das bis dahin bestehende Textkonzept jedoch natürlich hinfällig. Die Musik war allerdings bereits komplett fertig komponiert, die Drums waren sogar schon komplett aufgenommen. Die Songs waren eben entsprechend des ursprünglichen Textkonzepts überwiegend sehr direkt und aggressiv, hatten dennoch eine gewisse düstere, mystische Komponente, wenn auch nicht so ausgeprägt wie auf “Séance”. Dennoch vertrug sich die Musik sehr gut mit dem neuen Textkonzept von Morean, der sämtliche Lyrics zu “Eidolon” verfasst hat. Morean ist sehr schnell zu einem extrem wichtigen Teil der Band geworden. Es ist unglaublich einfach, mit ihm zusammenzuarbeiten, da er selbst ein hervorragender Musiker und äußerst kreativer Kopf ist. Natürlich ist ein Sängerwechsel immer problematisch und Azathoth war ein sehr charismatischer Frontmann. Aber diese Band hat den Wechsel denke ich sehr gut überstanden, da wir nicht den Fehler gemacht haben, jemanden zu suchen, der Azathoth kopiert, sondern jemanden, der seine eigene Persönlichkeit mit einbringen kann. Und jemanden, der zu dieser Band passt. Und es gibt Gründe, warum es mit Azathoth einfach nicht mehr gepasst hat.
Rückblickend ist “Eidolon” bis dato unser "erfolgreichstes“ Album. Die Song sind wahrscheinlich wesentlich einfacher zu verdauen als “Séance”, dennoch hat “Séance” meiner Meinung nach mehr emotionale Tiefe.

Unser neues Album “Ylem” kann uns neue Türen öffnen, denke ich. Es war mein ausdrücklicher Wunsch, nicht von Anfang an an ein festes Konzept gebunden zu sein. Deshalb konnte die Musik viel freier entstehen. Die musikalische Bandbreite ist viel größer, das ganze Album ist vom ganzen Grundvibe weniger verbissen als “Eidolon”. Wir sind uns sehr darüber bewusst, dass “Ylem” die Genregrenzen an allen Ecken und Enden sprengt, aber genau das gefällt mir so daran. Als Band hat man sowieso auf Dauer nur eine Chance, wenn man seine eigene stilistische Nische findet. Ich bin jedenfalls extrem gespannt, wie “Ylem” beim Publikum ankommt. Ich bin jedenfalls äußerst zufrieden mit dem Album!

Nun eine Frage speziell an dich, Morean: Wie hast du die Entstehung der Platte empfunden als erste Platte, bei der du von Anfang an dabei warst? Bei “Eidolon” kamst du ja währenddessen dazu.

Toll! Man hat einen anderen Bezug zu der Platte, wenn man die ersten Keime erlebt und auch die eigenen Keime dazu beitragen kann. Ich bin sehr stolz, mich einbringen zu können und dass das willkommen war. Man hat das Gefühl, es ist von einem selbst. Bei “Eidolon” war die Musik schon fertig und ich konnte nichts mehr beitragen. Das war hier anders. Es war sehr spannend, auch wenn es schwierig ist, alle auf einen Nenner zu kriegen in einer Band, sechs Persönlichkeiten mit sechs Geschmäckern sind sich wirklich nicht immer einig . Es gibt aber immer die Chance, dass das Ganze einfach mehr ist, als die Summe seiner Teile. Das, was DARK FORTRESS ausmacht, der Reichtum an verschiedenen Elementen, kommt aus uns als Persönlichkeiten. Ich schreibe die ganze Zeit Musik, das ist mein Job, deshalb wäre es ein Leichtes, mich einfach da reinzustürzen, aber die Basis der Band kommt aber dennoch von V. Santura und Asvargyr, das war schon immer so und das wird auch so bleiben, aber ich durfte mitmischen. Dazu kommt, dass wir in V. Santuras Studio aufgenommen haben und ich liebe es da. Ich weiß wie es da draußen ist, auf dem Land, ohne Ablenkung. Er macht alles selbst, hat wirklich einen Plan, wie das geht und das ist einfach nur geil. Man muss nicht irgendwelchen Leuten erst was von Adam und Eva erzählen, ist nicht von der Location abhängig, es war einfach relaxed. Es war harte Arbeit, aber auch eine genüssliche Erfahrung und das hört man der Platte an.

Ok, das wars auch schon!

Vielen Dank fürs Interview.

Und ich danke dir!

Skagos 10.01.2010

Skagos

Dieses Interview ist unglücklicherweise nicht mehr ganz frisch, hat aber dennoch nichts von seiner Aktualität verloren, denn "Ást" ist noch immer ein unglaubliches Debüt, das demnächst endlich auch auf CD erscheinen wird. Wer SKAGOS noch nicht kennt, sollte das schleunigst nachholen, denn das kanadische Duo ist mit das Beste, was Black Metal heutzutage zu bieten hat.

Skagos - "Hail Cascadia!"



Es ist davon auszugehen, dass die meisten unserer Leser noch nie von SKAGOS gehört haben. Deshalb wäre es gut, wenn Du uns die Band kurz vorstellen könntest, auch wenn das kein allzu spannender Auftakt für ein Interview ist. Wer seid Ihr, was wollt Ihr, und warum gibt es SKAGOS?

Ich bin Ray Hawes, und ich werde SKAGOS in diesem Interview repräsentieren. Isaac Symonds ist das andere Mitglied unseres Duos, er ist für die meisten Gitarren verantwortlich, spielt Schlagzeug und übernimmt den Großteil des Klargesangs. Ich spiele Bass, bin für den Gesang zuständig und außerdem für Konzept und Texte.

Was wir wollen? Das ist eine interessante Frage. Wir wollen einfach kreieren und ausdrücken, was in unserem Unterbewusstsein begraben liegt. Wir wollen die Leute an ihre Wurzeln und an einen einfacheren Lebensstil erinnern. Das alles kommt zusammen in einem einzigen Ausbruch der schlafenden und der aktiven Psyche. Die meiste Musik, die wir aufnehmen, ist improvisiert, oder konzipiert kurz bevor wir den Aufnahmeknopf drücken. Für uns ist das der wahre Ausdruck dessen, was wir von einem Lied wollen und davon, was unsere innersten, versteckten Gedanken uns mitteilen wollen; uns und all denen, die sonst noch zuhören (wollen).

Warum SKAGOS existiert, das ist auch eine eigenartige Frage. Es gibt SKAGOS, um etwas zu erschaffen, als Ausdrucksmöglichkeit. Isaac und ich müssen Musik machen, um überhaupt funktionieren zu können, und wir arbeiten gern zusammen, also ist auch die Möglichkeit zur Zusammenarbeit ein Grund, warum es die Band gibt.

Die Leute in SKAGOS haben zusammen bereits Death/Thrash gemacht, bevor SKAGOS ins Leben gerufen wurde. Was hat Euch zum BM gebracht? Und vor allem: im Jahre 2007! (Ganz nebenbei sei gefragt, wie Ihr damals auf den Namen VALTIAS gekommen seid, Ihr hattet ja keine Finnen in der Band.)

Ich denke, die Entwicklung zum BM hin war schlicht ein natürlicher Reifeprozess. In jüngeren Jahren war ich an "melodischem Thrash" interessiert, mit dem Alter habe ich derlei gedankenlose Oberflächlichkeit aber zu verabscheuen gelernt. Ich habe mich mehr in Richtung Black Metal entwickelt und begann die Atmosphäre und die Feinheiten der Musik zu schätzen. Isaac hatte sich ähnlich entwickelt, und durch den Austausch von Musik sind wir uns näher gekommen. Du hast recht, es war zu der Zeit nicht sonderlich originell mit Black Metal anzufangen, allerdings würde ich SKAGOS auch nicht als typische BM-Band bezeichnen wollen. Ich denke, der Grund, warum wir immer so inspiriert waren, mit SKAGOS zu komponieren und aufzunehmen, ist einfach, dass wir uns nicht von einem Genre einengen lassen. Die Antwort auf Deine Frage müsste also lauten: Wir haben nicht bewusst versucht, BM zu machen, Black Metal war schlicht das Endprodukt unserer Bemühungen.

Um auf Deine Klammerfrage einzugehen: Ich habe keinerlei Beziehung zum Namen VALTIAS. Als jene Band existierte, haben wir ständig den Namen gewechselt. Nachdem ich die Truppe verlassen hatte, hat der Rest sich für VALTIAS entschieden, wahrscheinlich weil es "cool klingt".

Auch wenn SKAGOS erst recht spät im BM aufgetaucht sind, so habt Ihr mit "Ást" doch sofort ein Album vorgelegt, das ich locker mal als das beste seit "Dead As Dreams" bezeichnen würde. Wie könnt Ihr aus dem Stand so großartig sein? Um es mit Michael J. Fox zu sagen: Was ist das Geheimnis Eures Erfolges?

Ich weiß nicht recht, wie ich diese Frage beantworten soll. Wir erschaffen einfach nur ehrliche Musik, die das ausdrückt, was wir empfinden. Wir folgen den Eingebungen unseres Unterbewusstseins (etwa durch Improvisation) und ignorieren äußere Einflüsse. Isaac und ich arbeiten sehr gut zusammen, aber Isaac ist schon allein ein Meister seiner Kunst. Er erschafft Unglaubliches mit allen seinen musikalischen Unternehmungen. Auch wenn ich Deinem Urteil nicht ganz zustimmen kann, so ist es doch ein großes Kompliment. Isaac und ich sind wahrscheinlich nur die richtigen Leute am richtigen Ort zur richtigen Zeit, wer weiß.

Um mal beim Thema Erfolg zu bleiben: eine Band wie WOLVES IN THE THRONE ROOM (die musikalisch nicht so weit von SKAGOS entfernt ist) hat es bis in die Indie- und vereinzelt sogar in die Mainstreampresse geschafft. Ist das die Sorte Erfolg, die Ihr mit SKAGOS anstrebt? Oder seht Ihr Erfolg in erster Linie als künstlerische und nicht so sehr als kommerzielle Errungenschaft? Kann man die beiden kombinieren? WITTR etwa haben vor lauter Angesagtsein die Musik etwas vergessen und mit "Black Cascade" ein nicht sonderlich pralles Album vorgelegt.

Ich denke nicht, dass ich soviel Präsenz möchte. Ich bin mit dem momentanen Niveau von SKAGOS ganz zufrieden. Aber um ehrlich zu sein, ich investiere auch nicht sonderlich viel in die Promotion von SKAGOS. Alles bisher ist von allein passiert. Erfolg sehe ich aber definitiv als künstlerisches Gelingen. "Ást" anzuhören wird immer befriedigender sein, als irgendwelche Reviews des Albums zu lesen, weil es eine Aufnahme ist, in die wir unsere Seelen gegossen haben und auf die wir sehr stolz sind. Ich denke auch nicht, dass unser nächstes Album ähnlich positiv aufgenommen wird, bin aber mehr als zufrieden damit. Das ist für mich Erfolg. Es ist sicher möglich, kommerziellen und künstlerischen Erfolg miteinander zu verbinden, aber das sollte man dem Zufall überlassen. Wahre Kunst wird vom Mainstream in der Regel ignoriert, und sog. Kunst, die unter dem Einfluss des Mainstream entsteht, ist nur sehr selten wirklich Kunst. Ich denke nicht, dass man als Künstler gleichzeitig beide Sorten von Erfolg erzwingen kann.

Eure Musik hat ihre Wurzeln mehr oder weniger in Norwegen, man nehme das IN THE WOODS...-Demo, gebe etwas Drama hinzu, ein bisschen Folk und jede Menge Brillanz, fertig. Wurdet Ihr eigentlich tatsächlich von diesem alten norwegischen BM beeinflusst oder seht Ihr Euch in der Tradition jüngerer Bands? Was sind überhaupt Eure Einflüsse?

Die alten norwegischen Bands haben uns definitiv inspiriert. BURZUM, ULVER, DARKTHRONE, IMMORTAL und BATHORY (auch wenn die aus Schweden sind) werden immer unseren Respekt haben. Diese Bands versprühen eine Magie, der ich mich einfach nicht entziehen kann. Allerdings können wir auch nicht bestreiten, von moderneren Bands beeinflusst zu sein. Das reicht von den Truppen bei Woodsmoke, Oneira und Glass Throat über Bands wie THOU, L'ACEPHALE, PANOPTICON und ASUNDER hin zu Namen wie GODSPEED YOU! BLACK EMPEROR, A SILVER MT. ZION, YEAR OF NO LIGHT und YANN TEIRSEN. Wir lassen uns unseren Geschmack und unsere Inspirationen nicht limitieren. Die Liste könnte man beliebig fortsetzen, denn zumindest ich kann eine Platte nicht genießen, ohne von ihr in gewisser Weise inspiriert zu werden.

Textlich scheint Ihr in keine der gängigen Schubladen (satanisch, heidnisch,...) zu passen. Was ist der ideologische Hintergrund für SKAGOS? Oder, wenn man es vielleicht nicht unbedingt Ideologie nennen will, so muss es doch so etwas wie eine Botschaft geben, oder?

Wenn ich für SKAGOS schreibe, versuche ich, die moderne Menschheit komplett zu ignorieren. Unsere ältere Split "Himmelszelt" beschäftigt sich kurz mit der Entwicklung des Menschen vom Neanderthaler bis in die Jetztzeit (Also etwas Fiktives? -Ed.) und unsere nächste Split "The Groan of Ancient Pines" (Mittlerweile erschienen. -Ed.) behandelt einen allgemeinen Menschenfeind. In der Hauptsache allerdings versuche ich mich auf universelle Dinge zu konzentrieren, mit nur sehr wenigen kulturellen Referenzen, etwa das Benutzen von Begriffen wie "Mabon" oder "Ostara".

Das textliche Thema von "Ást" existiert auf vielen verschiedenen Ebenen. Zuallererst ist es die Geschichte vom Übergang vom Spätsommer zur Wintersonnenwende, oder schlicht: vom Herbst. Das Ganze ist allerdings mit einem philosophischen Element verbunden, der sich im Titel "Ást" verbirgt. "Ást" ist ein altes nordisches Wort für "reine Liebe". Es ist die Akzeptanz von Unglück und Anstrengungen, der geliebte Menschen ausgesetzt sind, mit dem Wissen, dass sie durch diese negativen Erfahrungen stärker werden. Wenn jemand, den man liebt, die Grippe hat, dann ist "Ást" die Freude daran, dass diese Person nach überstandener Krankheit stärker und gesünder sein wird. Wir interpretieren den Winter als das "Ást" der Erde gegenüber allem Leben; es ist der Test von Stärke und Ausdauer, der notwendig ist, um besser zu werden. Das nächste Album wird dieses Thema weiter verfolgen, allerdings unter umgekehrten Vorzeichen.

Was genau ist eigentlich "Cascadian Black Metal"? Wie unterscheidet er sich von anderem BM, um einen eigenen Namen zu verdienen?

Cascadian Black Metal ist mehr oder weniger eine Gruppe von Individuen aus dem pazifischen Nordwesten (der Vereinigten Staaten, an der Grenze zu Kanada und darüber hinaus -Ed.), die ähnliche Musik mit ähnlichen Idealen machen. Diese Musik ist normalerweise sehr atmosphärisch und hat einen erdigen Sound. Das einzig entscheidende Kriterium ist natürlich, dass man aus Cascadia ist und BM spielt. Niemand wird die Unterschiede bestreiten können, die es zwischen Gruppen wie WAKE, LEECH und SKAGOS gibt, dennoch verbindet uns die Leidenschaft zu unserer Musik. Ein wichtiges, sich ständig wiederholendes Thema ist Primitivismus und industrieller Zusammenbruch.

Der Name SKAGOS entstammt der endlos genialen "A Song Of Ice And Fire"-Fantasysaga von George R.R. Martin. Ist diese Serie das Beste, was im Fantasybereich je passiert ist? Ob GRRM mit dem fünften Teil irgendwann noch aus dem Knick kommt? Was macht diese Bücher so besonders?

Diese Bücherserie ist definitiv das Beste, was ich je gelesen habe, und das gilt über Genregrenzen hinweg. Sicher, es gibt Romane und Essays, die ich vielleicht mehr mag, aber niemand hat je eine so großartige und fesselnde Welt erschaffen wie Martin. Natürlich werden einige der Meinung sein, dass Tolkien oder Robert Jordan derlei geleistet haben, aber ich kann zu diesen Autoren keine großartigen Beziehungen herstellen. Martin hat in all seinen Gestalten das Noble und Schamvolle ausgedrückt, Schönheit und Abscheu, das sind alles Charaktere mit positiven Eigenschaften und fürchterlichen Abgründen. Ich denke nicht, dass bspw. Tolkien Ähnliches erreicht hat. Seine Geschichten waren letztendlich voll altbekannter Muster, so dass ich seinem Werk nicht mehr als Romantik entnehmen kann. Ich kann den fünften Teil von "A Song Of Ice And Fire" kaum erwarten. "A Dance With Dragons" soll ja das nördliche Gegenstück zum vierten Teil "A Feast For Crows" werden. Ich liebe es, von der Mauer zu lesen, von den Ironborn, und wer ist bitte Cold Hands? Benjen Stark vielleicht? Und vielleicht gibt es ja sogar einen Abstecher nach Skagos im fünften Teil, wer weiss? Wenn nicht, dann können wir uns auf jeden Fall auf "The World of Ice and Fire" freuen, einen Fantasyatlas, der bald nach dem fünften Teil erscheinen soll.

(An dieser Stelle muss sich der Interviewer für die vielen englischen Titel und Ausdrücke entschuldigen. Doch leider ist er mit den Zicken der deutschen Übersetzung nicht vertraut und zieht es deshalb vor, das Thema in der Originalsprache zu behandeln. -Ed.)

Das Album hat einen sehr natürlichen Klang, um es mal so auszudrücken. Durchaus roh, dennoch nicht zu matschig, die Musik hat Luft zum Atmen. Wie wichtig ist Euch der Sound, wieviel Aufwand ist er Euch wert?

Wir nehmen alles selbst auf und mischen auch, also wird der Sound wohl genau so sein, wie Isaac und ich ihn wollten, denke ich. Für Isaac ist die Kunst des Aufnehmens eine Leidenschaft, deshalb hat er sich sogar sein eigenes Heimstudio eingerichtet. Das ist auch der Grund, warum wir diesen Klang hinbekommen haben, durch Hingabe und Ausdauer. Ich kann Dir versichern, dass alles auf dem Album so klingt, wie es klingen soll. Natürlich hat das eine Menge Zeit gekostet. Wir haben mit den Aufnahmen im September begonnen, und der Prozess hat sich dann bis Februar hingezogen. Zur bereits erwähnten Thematik des Albums hat das natürlich ganz wunderbar gepasst.

Bist Du der Ansicht, Ihr könnt irgendwann ein besseres Album als "Ást" aufnehmen? Ich denke da etwa an die ersten Minuten von "Blossoms", etwas so Berührendes bekommt wohl auch der kreativste Künstler nicht allzu oft hin. Wisst Ihr selbst eigentlich, wie großartig "Ást" ist? Habt Ihr mal darüber nachgedacht, es so wie WEAKLING bei diesem einem Monument zu belassen, weil es besser sowieso nicht geht?

Ich habe tatsächlich mal darüber nachgedacht, es bei einem Album zu belassen, aber nicht, weil ich "Ást" für so großartig halte, sondern weil ich befürchtete, dass SKAGOS nichts mehr zu geben hätte. Glücklicherweise lag ich da falsch. Wir machen uns keinen Kopf darum, ob unser nächstes Album besser oder schlechter als "Ást" wird, denn es wird auf jeden Fall etwas komplett Anderes. Wir haben das nächste Werk schon fertig, und es ist tatsächlich nicht mit "Ást" zu vergleichen. "Ást" wurde als eine durchgehende Komposition konzipiert, ließ sich sich aber leicht in sechs Lieder zerlegen. Das nächste Album wird aus nur zwei Stücken bestehen, die sehr voneinander abhängen. Es klingt auch komplett anders, denn es beschäftigt sich mit komplett anderen Themen und auch waren wir diesmal in einer ganz anderen Gemütsverfassung. Das nächste Album wird viel subtiler, während "Ást" in meinen Augen sehr offensichtlich auf auf seiner starken Atmosphäre aufbaute.

Lass uns noch ein bisschen weiter in die Zukunft von SKAGOS schauen, etwas über das nächste Album hinaus. Wie wird sich die Band in Zukunft entwickeln, was meinst Du? Habt Ihr eine Art "Masterplan" für SKAGOS, so wie etwa GRIS einen haben?

Nein, bei SKAGOS gibt es keinerlei Masterplan. Wir hatten vor, zwei Album zu erschaffen (eins über den Übergang vom Sommer zum Winter und eins über den Übergang vom Winter zum Sommer), aber das haben wir ja nun schon hinter uns gebracht. Was die Zukunft bringt? Keine Ahnung. Aber ich bin mir sicher, dass SKAGOS immer zwischen den Polen radikal-experimentell und minimalistisch-traditionell oszillieren werden. Wir haben keine Erwartungen an SKAGOS, aber in irgendeiner Form wird es SKAGOS geben, solange es Isaac und mich gibt.

Kanadischer BM ist in meinem Kopf klar zweigeteilt: es gibt das europäisch klingende Zeug aus Quebec und dann das BLASPHEMY/REVENGE/etc.-Gerödel außerhalb Quebecs. SKAGOS passen da nicht recht ins Bild, was natürlich ein paar Fragen aufwirft. Erstmal natürlich, warum ist Quebec musikalisch so isoliert vom Rest des Landes? Und warum ist der BM dort so viel besser? Und warum ist die beste kanadische Band auf einmal nicht aus Quebec?

Diese Frage kann ich wirklich nicht beantworten, ich weiß auch gar nicht, ob ich dem allen so zustimmen kann. Es gibt viele großartige Bands in Quebec, aber das heißt doch nicht, dass ich nicht auch REVENGE, CONQUEROR und RITES OF THY DEGRINGOLADE etwas abgewinnen könnte. Zwar finde ich deren Ideologien für mich inakzeptabel, gleichzeitig aber verständlich und respektabel. Das ist alles etwas paradox, findest Du nicht?

SKAGOS passt nicht in Dein Kanada-Modell, weil wir schlicht nicht reinpassen wollen. Zu Kanada oder British Columbia habe ich schlicht keine Beziehung, und noch weniger kann ich mich mit den U.S. of A. identifizieren. Das Konzept dieser "Nationen" finde ich abstoßend und beleidigend. Wenn SKAGOS sich zu Cascadia bekennen, dann heißt das nicht, dass wir zu einer linken Revolution aufrufen, es ist einfach ein Bekenntnis zu dem Land, das wir Heimat nennen (jetzt mal ganz abgesehen davon, ob es überhaupt "unser Land" ist...). Wir sind keine DepriBM-Band aus Quebec, und wir sind auch nicht Teil des Ross Bay Cults.

Wir haben's fast geschafft. Zum Abschluss kannst Du uns noch schnell erzählen, wann "Ást" auf LP und CD erscheinen wird. Die letzten Worte gehören traditionell Dir.

Die CD wird im Oktober rauskommen, wahrscheinlich über Northern Horde Records. Die DLP ist ein Gemeinschaftsprojekt verschiedener Plattenfirmen und wird etwa zeitgleich fertig. (Aktualisierung: CD und DLP sind immer noch nicht fertig. Die CD erscheint dieser Tage via nhr-records.com, das Voranschreiten des DLP-Projektes kann man etwa bei eternalwarfare.org verfolgen. -Ed.)

Abschließend möchte ich Dir für Deine Zeit und Deine interessanten Fragen danken, die sich von der üblichen Langeweile etwas abgehoben haben, was ich sehr erfeulich finde. Ich möchte auch den Leute danken, die sich die Zeit genommen haben, dieses Interview zu lesen und sie ermutigen, sich mit eventuellen Fragen an uns zu wenden (myspace.com/skagos). Fight the War of 2010 and Hail Cascadia.

Unleashed 04.03.2010

Unleashed

“As Yggdrasil Trembles”, das in zwei Wochen erscheinende zehnte Langeisen der schwedischen Death-Metal-Urgesteine UNLEASHED, zeigt die Mannen um Johnny Hedlund auch nach 20 Jahren noch erstaunlich kraftvoll. Der Kopf der Band steht aus diesem Anlass Rede und Antwort, während draußen vor seiner Tür tiefster schwedischer Winter herrscht.

Unleashed - "Das kannst Du nicht herunterladen. Nicht jetzt und auch nicht in 15 Jahren. "



Hallo Johnny, wie geht es Dir? Wie lebt es sich gerade in Schweden?

Mir geht es bestens, aber es ist verdammt kalt hier.

Ist es bei euch etwa noch frischer als bei uns in Deutschland, wo wir einen ungewöhnlich kalten Winter haben?

Außerhalb meines Hauses ist es minus 20° und wir hatten vor zwei Wochen sogar minus 27,5°. Thor hat dieses Jahr etwas Besonderes für uns, soviel ist sicher. Wir haben mehr Schnee, als ich jemals gesehen habe. Mein Großvater ist 95 Jahre alt und sagte, dass er ein kleiner Junge war, als er das letzte Mal soviel Schnee gesehen hat. Aber ja, ich weiß, dass es in Deutschland derzeit auch verrückt ist.

Kommen wir zum neuen UNLEASHED-Album “As Yggdrasil Trembles”. Ich finde es sehr solide und war doch positiv überrascht davon, dass es nach all den Jahren eures Bestehens noch so frisch klingt.

Danke! Das freut mich zu hören. Wir haben sehr hart gearbeitet, um gute Qualität abzuliefern und hoffen, dass uns dies mit jedem Album besser gelingt.

Es ist schon UNLEASHEDs zehntes Studioalbum, hattet ihr dieses Mal eine besondere Intention, als ihr die Scheibe geschrieben und aufgenommen habt? Wie seid ihr an die Arbeiten am Album herangegangen?

Nun, wir haben schon früh mit den Schreiben des Albums angefangen, direkt nach “Hammer Batallion”. Im Entwicklungsprozess war es generell immer wichtig, sich gegenseitig auch kritisieren zu können, sei es jetzt bezüglich der Struktur des Liedes oder wegen des Textes dazu. Auch darf man sich niemals zurücklehnen, man sollte stetig ausprobieren und versuchen, die Dinge zu verbessern.
Ich denke, dass Fredrik insbesondere bei den aktuellen Aufnahmen einige wirklich hervorragende Dinge an seiner Gitarre abgeliefert hat, seien es die Solos oder die ausufernden Melodielinien.

Hast Du denn ein Lieblingsstück auf dem neuen Album?

Ich liebe sie alle und wäre verrückt, wenn ich etwas anderes sagen würde. Würde ich ein Lied schlechter finden als andere, hätten wir das Lied das Klo hinunter gespühlt.

Eine diplomatische Antwort. Kannst Du denn bezüglich der Alben Favoriten nennen? Gibt es solche aus der UNLEASHED-Diskographie, die Du mehr magst als andere? Welches würdest du – neben dem aktuellen natürlich – als das für die Band wichtigste bezeichnen?

Hm, ich denke, “Midvinterblod“ und “Hammer Battalion“ brachten uns wirklich auf eine neue Entwicklungsstufe – dank Fredriks tollem Gitarrenspiel. Aber hättest Du mir die gleiche Frage im Jahr 2001 gestellt, hätte ich die damals aktuellsten Alben genannt. Wieder eine verdammt klassische Antwort, aber es ist die Wahrheit.

Was hat es mit dem deutschen Text zu “Wir kapitulieren niemals“ auf sich? Habt ihr das einfach gemacht, weil ihr den Klang der deutschen Sprache mögt?

Nun, ich denke, dass wir einen Großteil unserer Karriere den Deutsch sprechenden Kriegern zu verdanken haben. Sie waren vom ersten Tag an da und sie werden bis zum Ende bei uns sein – Loyalität, die man nicht hoch genug schätzen kann. Ich dachte, dass das nach 20 Jahren einfach ein besonderes Lied braucht. Das heißt jetzt nicht, dass ich nicht auch eines in Spanisch oder Französisch machen würde...haha...man weiß nie!

Du hast das Gespräch auf die Fans gebracht: Was denkst du, wenn einige alte Fans beklagen, dass das neue Album doch sowieso nicht mehr die Klasse eurer frühen Meisterwerke “Where No Life Dwells” und “Shadows In The Deep” erreicht? Verärgert dich das oder ist es dir schlicht egal?

Offen gesprochen kann ich wirklich glücklich sein: In den letzten sechs oder sieben Jahren habe ich diesen Kommentar nur einige wenige Male gehört. Das zeigt mir, dass die Zufriedenheit bezüglich unserer letzten vier Alben doch groß ist.
Wir haben sowohl alte als auch neue Krieger, die das Hammer Battalion verstärken. Das ist ein tolles Gefühl und der Grund, warum wir weiterhin das tun, was wir tun. Natürlich ist die Herangehensweise mittlerweile ein wenig anders: Es ist einfach ein Unterschied, ob es nun 1991 ist, man mit 19 Jahren gerade “Where No Life Dwells” gekauft hat und dann zum Konzert kommt und sich wie ein Verrückter die Rübe vom Kopf schraubt, oder ob es 2010 ist und man eine Frau, zwei Kinder, verschiedene Jobs und ein Haus hat, das es abzuzahlen gilt.
Es ist einfach normal, dass man mit einem gewissen nostalgischen Gefühl auf die Alben in seiner Sammlung blickt. Wie schauen wir etwa auf “Welcome To Hell”? Ja, eine gewisse Nostalgie ist angebracht. Und wenn Du heute, im Jahre 2010 19 Jahre alt bist, dann wirst Du 2030 genau so nostalgisch sein, wie wir heutzutage.
Ich denke übrigens, dass Bands wie MOTÖRHEAD und einige wenige mehr nach all den Jahren immer noch großartige Musik produzieren, deshalb ist Nostalgie nicht immer der einzige Grund, weswegen man eine Show besucht.
Das war eine lange Antwort auf eine kurze Frage, aber die Antwort ist “Nein”. Es stört mich nicht, wenn einige alte Fans so denken, denn ich weiß, dass die Mehrheit auch unser aktuelles Material schätzt und uns auch in Zukunft treu sein wird.

Du bist seit mehr als 20 Jahren in der (Death-)Metal-Szene, sahst Moden kommen und gehen – sind Deine generellen Gedanken über die heutige Szene da tatsächlich so positiv? Glaubst Du wirklich, dass es genug junge Metalheads gibt, die mit ganzem Herzen bei der Sache sind?

Auf jeden Fall! Ich denke, dass sich die ganze Metal-Szene entwickelt und auch ständig weiterentwickeln wird. Neue Stile und Bands kommen und gehen, aber das Beste davon bleibt. Die Szene steht niemals still, es kommen stetig einige sehr interessante junge Bands nach und das ist doch fantastisch – das Internet hat natürlich in den letzten zehn Jahren viel für junge Bands getan.
Das Einzige, was ich mir nur schwer vorstellen kann, ist eine neue Metal-Band, die so gut ist wie MOTÖRHEAD, SAXON und ähnliche. GRAND MAGUS kommen zwar nah dran, aber so jung sind die ja auch nicht mehr haha. Aber ich gebe die Hoffnung nicht auf, dass da etwas nachkommt.

Macht es Dich traurig, dass wir vielleicht in einigen Jahren überhaupt keine LPs und CDs mehr haben werden, weil alles nur noch als mp3 heruntergeladen werden wird? Oder glaubst Du, dass die Metaller auch in Zukunft den klassischen Formaten die Treue halten werden?

Haha, nun Nuclear Blast sagten kürzlich, dass sie auch eine LP-Version von “As Yggdrasil Trembles” veröffentlichen werden. Somit gibt es all unsere zehn Alben auch auf LP und man müsste sich eigentlich keine Gedanken machen.
Aber auch ich denke, dass in fünf Jahren nur noch wenige Leute Geld für eine CD ausgeben werden, es wird andere Formate geben. Und diejenigen, die überhaupt nichts mehr in den Händen haben wollen, werden zum Konzert kommen und ein Shirt oder etwas anderes als Erinnerung an eine tolle Erfahrung kaufen. Kann man die Erfahrung eines intensiven Konzerts kopieren? Herunterladen? Wenn du betrunken werden und mit deinen Kumpels headbangen und Spaß haben willst, dazu vielleicht noch die Chance hast, ein hübsches Mädel in schwarz mit nach Hause zu nehmen – das kannst Du nicht herunterladen. Nicht jetzt und auch nicht in 15 Jahren.

Du teilst also auch die Ansicht, dass Konzerte zukünftig einen noch größeren Stellenwert einnehmen und das finanzielle Überleben der Bands sichern werden?

Ich denke, dass in fünf Jahren nur noch wenige Bands von der Musik und ihrem Verkauf leben können. Stattdessen wird es denke ich so kommen, dass man beispielsweise das neue Lied einer bekannten Band bei einem bestimmten Konzert oder Festival hören können wird, wobei Band vertraglich daran gebunden sein wird, das Stück dann auch das erste Mal zu spielen. Deswegen werden die Preise für gute Shows weiter steigen. Der Preis für den bloßen Erwerb von Musik wird fallen, abgesehen von Sammlerstücken.
UNLEASHED jedenfalls werden noch lange da sein, egal was passiert. Ich werde wohl noch erleben, was tatsächlich eintritt und möglicherweise Lügen gestraft haha.

Du hast eben schon MOTÖRHEAD genannt, gibt es noch andere Rock- und Metal-Bands, die Dich aktuell besonders interessieren?

Natürlich! Derzeit höre ich besonders häufig GRAND MAGUS, MOTHER OF ALL BOMBS, IMMORTAL, BELPHEGOR, AC/DC, DIE APOKALYPTISCHEN REITER und etliche mehr.

Gab es auch einmal einen Punkt in der Vergangenheit, an dem Du die Schnauze davon voll hattest, Death Metal zu spielen? Einen Moment, in dem Du darüber nachgedacht hast, die Band in eine andere musikalische Richtung zu steuern?

Vor der Pause im Jahre 1997 war ich von der gesamten Musikindustrie sehr angewidert, aber der Musik selbst war ich niemals müde. Der große Unterschied ist: Ich war müde davon, dass Century Media Records all das Geld genommen hatte, das wir verdient hatten. Wir hingegen konnten nach Hause gehen und mit beschissenen Jobs die nächste Tour finanzieren. Auch heutzutage ist das für viele Bands noch bittere Realität, da sich die Musikindustrie oft einen Dreck um die Künstler schert. Ich bin mit der Situation, die wir mit unserem aktuellen Label haben, zufrieden, aber wir sind über einen steinigen Weg und durch viel Mist dahin gekommen, wo wir heute sind.

Du hast es gerade angesprochen, ihr wurdet kürzlich von Nuclear Blast Records unter Vertrag genommen. Was versprecht ihr euch von dieser Zusammenarbeit? Bestehen eurerseits keine Ängste, dass solch ein relativ großes Label versucht, auf Sound und Image der Band Einfluss zu nehmen?

Das würden sie niemals tun, dafür sind sie zu erfahren. Sie machen ihre Arbeit bereits seit langer Zeit, genau wie UNLEASHED. Nuclear Blast ist ein professionelles Label, bei dem man weiß, wie man das Schiff vorwärts bewegt. Zudem würden wir auch niemals unseren Stil markant verändern. Niemals! Wenn jemand in der Band ein Projekt hat, das sich stilistisch unterscheiden sollte, dann wird dies auch ganz sicher immer klar von UNLEASHED getrennt laufen. Was meine Erwartungen an das Label betrifft: Die werde ich einzig mit mir selbst ausmachen.

Ihr werdet einige deutsche Festivals in diesem Sommer spielen, gibt es auch schon Pläne für eine komplette Tour in Europa?

Ja, wir haben für den Herbst etwas ins Auge gefasst, aber bisher ist noch nichts fest.

Am Ende ist wie so oft noch ein kleiner Ausblick erwünscht: Habt ihr bereits Ideen für euer elftes Album?

Oh ja. Und sogar schon für das zwölfte Album. Die ersten drei Stücke auf “As Yggdrasil Trembles” markieren den Beginn einer vorher noch nie erzählten Geschichte, mehr dazu gibt es im Booklet des neuen Albums zu lesen. Diese Stücke sind nur der Anfang und die Geschichte, über die ich rede, wird erst mit dem folgenden Album bekannt werden. Es wird eine lange Geschichte sein, an der ich schon mehr als fünf Jahre arbeite, aber nun beginnt es.
Platte Nummer elf wird somit eine Art Konzeptalbum sein, aber jedes Lied natürlich einzeln hörbar. Ich bin sicher, dass der Inhalt dieser Geschichte neu ist, insofern ist das alles auch für mich sehr spannend. Das elfte Album wird ein offenes Ende haben, woran dann Album Nummer zwölf anschließen wird.

Wir sind gespannt, Johnny. Ich danke Dir für Deine Zeit und überlasse Dir die letzten Worte an unsere Leser.

Danke für das nette Gespräch und lasst uns wissen, was ihr da draußen über unser neues Album denkt. Heil Odin!

Watain 30.06.2010

Watain

Das neue Album der schwedischen Vorzeige-Schwarzmetall-Formation WATAIN "Lawless Darkness" ist die Wiedergeburt des Black Metal. Das behauptet zumindest Fronter Erik Danielsson. Warum er überhaupt der Meinung ist, dass dieses Genre im vergangenen Jahrzehnt gestorben ist und wie WATAIN es nun wieder ins Leben zu rufen gedenken, erzählt er uns im Interview.

Watain - "Es ist Zeit, den Black Metal an seinen Wurzeln auszureißen und in neue, fruchtbare Erde zu pflanzen."



Grüß dich. Wie geht es dir heute?

Ich befinde mich gerade in einem erleuchtenden Stadium zwischen Leben und Tod.

Alles Gute zum bevorstehenden Release eures neuen Albums “Lawless Darkness ” am 7. Juni. Wie fühlt ihr euch damit?

Es ist die bei Weitem anspruchsvollste und dynamischste Kreation von WATAIN. Außerdem soll es als Reaktion auf die Fastfood-Kultur gesehen werden, zu der Metal infolge der faulen, Myspace-betäubten Mentalität von vielen Bands und Fans geworden ist. “Lawless Darkness” beansprucht weit mehr Aufmerksamkeit und Fokussierung als alles andere, woran die Menschen heutzutage gewohnt sind. Ich persönlich sehe das Album in einer Liga mit Klassikern wie “Master Of Puppets”, “Break The Oath”, “Reinkaos”, “Heaven And Hell” usw. Warum sind Klassiker eigentlich so rar heutzutage? Es kommt mir so vor, als gäbe es keine Künstler mehr, die das Zeug dazu haben, etwas zu erschaffen, das es wert ist, sich daran zu erinnern. Die Metal-Fans machen ihren Mund auf und die Bands scheißen einfach rein. Großartig... Nein, WATAIN möchten nichts mit dieser Ketzerei zu tun haben. Das Stück Eisen, mit dem wir begonnen haben, ist geformt und zu einer Klinge geschärft worden. Einer Klinge, scharf genug, um Leben zu nehmen.

Was symbolisiert der Titel des Albums?

Der Titel bezieht sich auf ein Stadium des Seins, das außerhalb von Form, Zeit, Gesetz und Anforderungen liegt. Eine vollständig uneingeschränkte und grenzenlose Dunkelheit, die als Widerspruch zu der Schöpfung, wie wir sie kennen, steht. “Lawless Darkness” ist die Befreiung des Satanisten, die Erlösung der verbotenen Paradieses.

Worum geht es in den Texten von “Lawless Darkness”? Welche Themen behandelt ihr darin und welche Botschaft wollt ihr damit überbringen?

In den Texten geht es um die Glorifizierung, Verehrung und Erforschung des Teufels und seiner Mysterien.

"Lawless Darkness" ist ein sehr passender Titel für ein so dunkles, drückendes Album. Wie würdest du "Lawless Darkness" am besten beschreiben und wie fügt es sich im Vergleich zu euren bisherigen Alben in die Diskographie ein?

Wir haben als Band elf Jahre daran gearbeitet, um an dem Punkt zu anzugelangen, an dem wir uns in unseren Fähigkeiten freier fühlen als je zuvor und so alles erschaffen können, was wir wollen. Mit den vorherigen Alben haben wir begonnen, ein Schloss zu errichten. Mit “Sworn To The Dark” sind wir sehr weit gekommen, die Konstruktion des Schlosses stand und darin die Grundrisse großer Hallen und winziger Kammern. Bei “Lawless Darkness” ist die Konstruktion viel größer und ausgefeilter, man kann nun riesige Türme in den Himmel ragen sehen und durch die kunstvoll verzierten Fenster Umrisse der Grausamkeiten, die darin vorgehen, erahnen. Draußen brennen Feuer, es gibt riesige Eisentore und in den Kellergewölben unter den gewundenen Treppen geschehen Dinge, die besser unbenannt bleiben sollten... Dieser gigantische Tempel ist im Namen Satans errichtet worden und wir werden nicht rasten, bis er die Sonne gänzlich verfinstern kann.

Ihr kündigt das Release des Albums als Wiedergeburt des Black Metal an. Ist Black Metal denn eurer Meinung nach derzeit tot? Warum denkt ihr so?

Weil dieses Genre sich in der letzten Dekade einfach nirgendwo hin bewegt hat. Niemand hatte die Ambition, etwas dafür zu tun. Aber genau in dem Moment seines endgültigen Niederganges, wenn all seine vorherigen Repräsentanten entweder Homosexuelle, Geschäftsmänner oder Rockstars geworden oder – bei einigen wenigen respektablen Fällen – tot sind, kommen WATAIN zurück, um die Lichter des Feuers der Unterwelt erneut zu entzünden. Kein Bullshit mehr, keine Rumhurerei mehr, keine Spielchen mehr. Die Zeit ist gekommen, um wahren Black Metal weg von den niedrigen Standarts zu bringen und zurück zu der Macht, für die er geschaffen wurde.
Offensichtlich werden die Menschen langsam müde von Bands, die nur spaßen. WATAIN begründen eine Opposition zu der Scharade und dem Zirkus, zu dem dieses Genre – zumindest an der Oberfläche – geworden ist. Denn WATAIN ist nicht nur eine Band, es ist eine totale, beständige musikalische Erfahrung, Philosophie, Kunst, Brüderschaft und purer Satanismus. Das ist etwas sehr Seltenes heutzutage, wenn die Menschen zu sehr in Eile sind, um Songs zu schreiben, an die man sich erinnert. “Lawless Darkness” ist ein Kind des Teufels, es hat die Charakteristika eines Gottes und natürlich werden Menschen, die Metal leben, es irgendwelchen Happy Metal-Bands wie KEEP OF KALESSIN vorziehen. Also ja, in diesem Sinne, es ist Zeit, den Black Metal an seinen Wurzeln auszureißen und in neue, fruchtbare Erde zu pflanzen. Und das Blut der Unreinen soll diese missgebildete Pflanze wässern... Und sie soll wachsen und das Fundament des Paradieses quälen, kreuzigen und töten.

Auf "Lawless Darkness" befindet sich als Bonus Track das DEATH SS-Cover "Chains Of Death". Welche Verbindung habt ihr zu der Band, dass ihr ihr ein Cover widmet?

DEATH SS ist eines der bestgehütetsten Geheimnisse der Heavy Metal-Geschichte. Wir sind immer große Fans der Band gewesen und es fühlt sich großartig an, endlich in der Lage zu sein, ihnen durch dieses Cover angemessenen Tribut zu zollen. Wenn ich den Song oder anderes frühes Material von ihnen höre, jagt es mir immer wieder wieder eiskalte Schauer über den Rücken. Magischer Black Metal...

In euren frühen Jahren habt ihr häufiger Cover auf euren Veröffentlichungen gehabt, so “Sons of Fucking Hell” von BLOODSOIL oder “Transilvanian Hunger” von DARKTHRONE. Das ist fast zehn Jahre her. Wie kommts, dass ihr euch jetzt wieder dazu entschlossen habt, einen Song zu covern und zu veröffentlichen?

Während unserer ganzen Laufbahn als Band haben wir immer mal wieder Cover aufgenommen. Ich denke, das liegt an der tiefen Zuneigung zum Metal. Er ist ein so großer Teil unseres Lebens und das ist einfach unser Weg, eine Hommage an ihn zu richten. Außerdem haben die Cover von BATHORY und DEATH SS einfach gut als Bonus-Material zum Album und der Single dazu gepasst.

Warum habt ihr euch dazu entschlossen, einen Track des Albums und das Cover im Vorfeld schon als EP heraus zu bringen?

Wir wollten für unsere Unterstützer, die so lange auf neues Material gewartet haben, etwas Besonderes machen. Also haben wir die EP als gute Chance gesehen, die schlafenden Massen fauler Myspace-Huren wachzurütteln, die nicht begreifen, dass etwas Wichtiges und Großes passieren wird. Ich glaube, es hat seinen Zweck erfüllt.

Die EP ist am Tage der Walpurgisnacht veröffentlicht worden. Was bedeutet dieses Datum für euch?

Es ist eine der Nächte, in denen die Schleier zwischen den verschiedenen Stufen der Wirklichkeit am dünnsten sind, ein seltener Augenblick in der Bahn der Zeit und somit sehr geeignet für besonders magische Arbeiten und Opfer. Genau das ist es, was die “Reaping Death”-Single ist.

Auf dem diesjährigen Sweden Rock Festival habt ihr zusätzlich zu eurem normalen Set ein Tribut-Konzert gespielt mit BATHORY-Songs, bei dem sogar Quorthons Vater Börje Forsberg mitwirkte. Wie entstand der Kontakt zu ihm? Wie fühlte es sich für euch an, dieser Metal-Legende auf diese Art Tribut zu zollen?

Nun, ich habe Boss einfach angerufen und ihm von der Idee erzählt. Meine Intention war eigentlich gar nicht, ihn einzubeziehen, ich wollte nur, dass er von der Idee weiß. Wir sind gleich sehr gut miteinander zurecht gekommen und haben stundenlang geredet. Am Ende haben wir beschlossen, dass er eine zeremonielle Einführung zu der Show machen soll und das hat besser funktioniert als ich es je erhofft habe. BATHORY nimmt so einen wichtigen Platz in unseren Leben ein, dass wir einfach fühlten, dass es Zeit ist, das der Welt zu zeigen und auch, um Quorthon und sein Erbe zu ehren.

Erst kürzlich fand sich, ebenfalls als Bathory-Tribut, die Band TWILIGHT OF THE GODS zusammen, bestehend aus Members von PRIMORDIAL, MAYHEM, EINHERJER, usw. Was haltet ihr von dieser Kombo und wie kam es dazu, dass ihr auch eine solche Show spielt?

Die beiden Tribut-Bands haben rein gar nichts miteinander zu tun. Ich weiß nur, dass wir die ersten waren, die diese Idee hatten. Ich respektiere Alans Initiative und ich liebe die späten BATHORY-Werke natürlich auch. Dennoch glaube ich, dass unsere “Version” repräsentativer für die Seele BATHRORYs ist. Aber das ist meine Meinung.

Du wirst bei der kommenden Tour live die Rhythmus-Gitarre übernehmen, zusätzlich zu den Vocals. Warum konnte Set Teitan das diesmal nicht übernehmen?

Ich habe beim Maryland Deathfest im Mai live die Gitarre übernommen, das wird aber auf der kommenden Tour doch nicht mehr der Fall sein. Set konnte das nicht machen, weil er derzeit im Gefängnis ist.

Ihr seid in diesem Sommer auf einigen Festivals unterwegs, in Deutschland das Party San und das Summer Breeze Open Air. Plant ihr, um euer neues Album zu promoten, zusätzlich eine Tour oder weitere Festival-Shows in Europa?

Die “Reaping Death”-Tour wird ganz Europa erstürmen. Sie beginnt am 24. September und endet an Samhain, am 31. Oktober. Dabei sind DESTRÖYER666 und eine weitere Band, die wir gerade noch suchen. Ich denke, die vollständige Tour besteht aus 33 Terminen. Davon sind sieben in Deutschland. Wir freuen uns wirklich darauf, wieder auf Tour zu sein und uns mit allen unseren Unterstützern zusammen zu schließen. Es ist schon viel zu lange her.

Zum Schluss des Interviews ein kleines Spiel: Ich nenne dir einige Begriffe und du sagst, was dir als erstes dazu einfällt:

Satanismus: Der Weg zu der wahren Befreiung.
Black Metal: Satanische Kunst
Religion: Erkenntnis
Krieg: Einer von vielen Wegen, das Schwert für Satan zu führen.
Alte DARKTHRONE (“A Blaze In The Northern Sky”) vs. neue DARKTHRONE (“Circle The Wagons”): Ein Vergleich wäre respektlos gegenüber ihren alten Werken.
MANOWAR: Nicht wirklich einer meiner Favoriten.

Und zuletzt:
WATAIN: Mein Leben, meine Bruderschaft, mein alles.

Danke für deine Zeit. Die letzten Worte gehören dir.

Das ist die Wiedergeburt des Black Metal. Begleitet uns dabei...

Lunar Aurora 2005

Lunar Aurora

Seit Jahren zählen LUNAR AURORA zur lyrischen Avantgarde und zumindest was Veröffentlichungen angeht mit zu den umtriebigsten Bands der deutschen Black Metal Landschaft. Ihr neues Werk mit dem simplen Titel "Mond" hat es im Handumdrehen geschafft, mich derart zu beeindrucken, dass ich dafür schon jetzt einen Platz unter den besten Alben im diesjährigen Jahrespoll reserviert habe. Generell scheint sich bei den Bayern so langsam alles zum Guten zu wenden: der langjährigen Drummermisere hofft man mit Neuzugang Malphas nun ein Ende gesetzt zu haben, genauso wie die Labelodyssee mit der Gründung von Cold Dimensions nun endlich mehr Konstanz weichen soll. So ist "Mond" nach "Zyklus" bereits das zweite Album, das man selber veröffentlicht. Zu diesem Thema, zur Szene an sich und natürlich zum neuen Album stand mir Whyrhd Rede und Antwort, während seine Kollegen Aran und Sindar den „Mond“ für Euch im Song By Song Special bereist und auseinander genommen haben.

Lunar Aurora - "Fresse halten und geilen Black Metal spielen!"



Hallo Whyrhd, ich hoffe Euch geht's gut! "Mond" ist im September erschienen. Gibt es zur Entstehung des Albums irgendwelche Besonderheiten zu erwähnen? Der Titel des Albums stand ja schon ziemlich zeitig fest.

Alles bestens hier, danke der Nachfrage. Nun, Besonderheiten bei der Entstehung von "Mond" gab es keine, außer, dass wir seit "Ars Moriendi" wieder mit einem echten Schlagzeuger zusammen die Songs geschrieben haben. Der Titel stand deswegen schon fest, da die Songs auch bereits Ende 2004 fertig waren.

Also kurz nach dem Release von "Zyklus". Die Wartezeit bis zur VÖ von "Mond" erkläre ich mir dann einfach dadurch, dass zu dem Zeitpunkt eben "Zyklus" noch so frisch war. Sind die großen Lücken zwischen der Fertigstellung von "Elixir Of Sorrow" und "Zyklus" und ihren jeweiligen VÖs ausschließlich auf die Labelproblematik zurückzuführen?

Definitiv waren die Labelschwierigkeiten der Grund, zuerst mussten wir ja aus der Nummer mit Ars Metalli raus, dann musste die Studiorechnung von "Elixir of Sorrow" beglichen werden. Hätte ich das nicht gemacht, wäre dieses Album gar nicht raus gekommen. Das zog sich alles ziemlich, zumal bei Ars Metalli niemand mehr mit uns kommunizierte. Als das geklärt war (Frühjahr 2003) sollte eigentlich im September 2003 "Elixir of Sorrow" veröffentlicht werden, aber The Oath haben das auch verbummelt und so kam das Album dann Anfang 2004. "Zyklus" kurz darauf zu veröffentlichen wäre etwas überspannt gewesen, da im Frühsommer 2004 auch noch unsere Split LP mit PAYSAGE D'HIVER kam, die auch schon 15 Monate früher hätte erscheinen sollen.

Liest man sich die Texte von "Mond" durch, herrscht stets eine finstere, eisige Stimmung vor. Auch "Nacht" würde da als Titel ganz gut passen. Warum aber habt Ihr das Album "Mond" getauft? Was symbolisiert der Mond für Dich? Übt er eine bestimmte Faszination auf Euch aus, zumal er ja auch an den Bandnamen angelehnt zu sein scheint und auch sonst ein wiederkehrendes Moment bei Euch darstellt?

Nun, "Mond" ist aus der Sichtweise von LUNAR AURORA heraus ein recht bodenständiges und irdisches Album, vor allem im Vergleich zu den vorigen Alben, deshalb passt der Titel "Mond" perfekt, da der Mond im Vergleich zu den Gefilden, in denen wir uns sonst oft bewegen, recht bodenständig und irdisch ist.
Wir sind recht spirituelle Menschen und Dinge wie die Mondphasen, die Tierkreise und viele andere Dinge sind für uns ganz alltäglich. So ist es nur natürlich, dass diese Themen den Weg in unsere Musik und den Bandnamen finden. Träume und Emotionen sind ein wichtiger Bestandteil unserer Musik und Texte und der Mond ist ein sehr passender Schlüssel dafür.

Inwiefern "bodenständig" und "irdisch" (für einen Himmelskörper doch recht ungewöhnlich)? Du meinst also, dass die Themen auf "Mond" quasi Eurem täglichen Leben entnommen sind? Wie sieht das denn aus und wie beeinflussen Euch gerade Mondphasen, Tierkreise u.ä.?

Bodenständig und irdisch für LUNAR AURORA meine ich natürlich nicht eigentlichen Sinn, denn "Mond" ist weniger sphärisch als z.B. "Zyklus" oder "...Of Stargates...". Alle Inhalte unserer Musik sind ausschließlich unserem Leben entnommen, alles andere wäre für uns nicht sinnvoll, die Themen finden durch unsere Erfahrung hindurch den Weg in die Musik und die Texte. Die eigene Erfahrung ist das was für uns zählt. Gewisse Dinge kriegt man während bestimmten Mond-/Planetenphasen besser hin als zu anderen, so was gehört ganz normal zu unserem Leben, das kann eigentlich jeder. Diese Dinge sind bei uns auch in der älteren Bevölkerung oder den Landwirten noch gut verbreitet.

In der Vergangenheit war des öfteren zu lesen, dass Eure Alben trotz allem Anschein nie Konzeptalben sind. Nicht einmal "Zyklus". Welche Begebenheiten haben Euch zu "Mond" inspiriert?

All unsere Alben werden ganz einfach gesagt von unserem ganzen Dasein inspiriert. Unsere Erfahrungen, Emotionen, Visionen etc. spiegeln sich in unserer Musik und unseren Texten wieder, dabei ändert sich das Augenmerk natürlich von Album zu Album, je nachdem was jeden von uns während der Entstehungszeit eines Albums beschäftigt. Dieses Mal verbanden wir vieles mit dem Mond, bei "Zyklus" wählten wir die Kreisläufe unseres Seins als Rahmen…

Geht man mit anderen Augen durch die Welt, wenn man solche Einflüsse in seiner Kunst behandeln will? Was hat Euch als Grundlage gedient, um ein so philosophisches Thema wie den Kreislauf des eigenen Seins in Worten fassbar zu machen? Literatur? Drogen? Wie fängt man an, sich in diese Thematik hineinzudenken? Wie beurteilst Du den Grad zwischen echtem "Inhalt" und hohlem Phrasendreschen?

Es ist andersrum, solche Dinge finden den Weg in unsere Musik, weil wir viele Dinge anders sehen. Das eigene Dasein ist Grundlage genug, eine Quelle unerschöpflicher Inspiration, es ist nur eine Frage der Feinfühligkeit und dem Mut die Augen zu öffnen. Mit Drogen und irgendwelcher Literatur hat das nichts zu tun, das hört sich jetzt vielleicht ziemlich abgespaced an, ist es aber eigentlich gar nicht. Echter Inhalt ist für mich das was jemand selbst erfahren hat, Dinge, die nur abgeschrieben oder rezitiert sind, sind hohles Geblubber…

Mit Malphas habt Ihr einen neuen Drummer, mit dem Ihr Euch und uns einige Live Auftritte versprecht. Wie seid Ihr auf ihn gestoßen?

Nun, Aran und ich waren auf einem Konzert, auf dem er mit seiner damaligen Band spielte und uns fiel sein Schlagzeugspiel und sein Auftreten sehr positiv auf. Darauf fragten wir ihn, ob er sich vorstellen könne uns bei Aufnahmen oder gelegentlichen Live-Auftritten auszuhelfen und er konnte sich das gut vorstellen. Kurz darauf ging das mit seiner alten Band in die Brüche, wobei das nichts mit uns zu tun hatte, und da wir uns prächtig mit ihm verstehen, gehört er nun zu uns.

LUNAR AURORA sind für die Seltenheit ihrer Live Auftritte berühmt-berüchtigt. In welcher Form sind die Konzerte denn geplant? Im Rahmen von Festivals, Einzelauftritten oder gar einer kompletten Tour? Mit welchen anderen Bands würdet Ihr die Bühne teilen?

Zu einer kompletten Tour wird es aus der derzeitigen Sicht wohl nicht kommen, geplant sind aber einige Einzelauftritte ab Anfang 2006. Im Januar werden wir hier in Rosenheim zusammen mit PUNGENT STENCH, THE VISION BLEAK, DARK FORTRESS und einigen anderen auf einem kleinen Festival spielen, für danach haben wir auch schon einige Angebote, aber da sind wir erst am Ausdealen.
Natürlich ist es schön, wenn wir mit Bands spielen können, die wir selbst gern hören, BELPHEGOR war da ein gutes Beispiel, ich denke es sollte auf jeden Fall immer ein interessantes Konzert sein. Vor allem für die Leute, die kommen, sollte LUNAR AURORA nicht die einzig interessante Band des Abends sein…

Macht Ihr Euch absichtlich rar oder hat Eure seltene Präsenz auf der Bühne rationalere Gründe? Es dürfte ja eigentlich nicht so schwer sein, sich zu ein paar Auftritten aufzuraffen, oder?

Nun, was wir natürlich nicht wollen, ist eine Überpräsenz auf der Bühne. Aber das regelt sich von selbst, da wir von vornherein nicht so viele Konzerte ausmachen. Allerdings mussten wir gerade in diesem Jahr Konzerte absagen, die wir sehr gerne gespielt hätten, aufgrund unseres Schlagzeugerproblems aber nicht spielen konnten. Dieses Trommlerproblem hatten wir ja schon seit September 2000, weshalb, bis uns Profanatitas dann ausgeholfen hat, auftrittsmäßig gar nichts ging, obwohl wir gerne gespielt hätten...

Also seid Ihr eher eine verhinderte Liveband? Spielt Ihr dann hauptsächlich in Eurer Region Gigs? Ich kann mich zumindest nicht erinnern, Euch irgendwann einmal auf einem Billing entdeckt zu haben... leider.

So drastisch würde ich das jetzt nicht sehen, denn auch wenn wir sicher gern öfter gespielt hätten, liegt unser Augenmerk hauptsächlich auf der Schaffung neuer Songs und Alben, das halte ich für viel bedeutungsvoller und wichtiger als ein Konzert zu spielen. Nur in unserer Region spielen wir nicht, allerdings fanden die Gigs doch eher im südlichen Deutschland statt, Leipzig war das nördlichste.

DORNENREICH haben vor einigen Jahren eine Akustiktour gespielt. Denkst Du, die Musik von LUNAR AURORA würde auch akustisch funktionieren?

Puh, ich glaube nicht, dass so kalter Black Metal rein akustisch funktioniert, da müssten wir die Songs etwas umgestalten und die Melancholie ganz nach vorne holen…

Wäre auf jeden Fall mal interessant, oder? Bei DORNENREICH war ich zuvor auch äußerst skeptisch. Zwei Stühle, zwei Männer und zwei Akustikgitarren. Das Konzert zählt aber heute noch zu den intensivsten und besten, die ich je erlebt habe...

Naja, in 20 Jahren vielleicht, haha…

Gab es im erzkatholischen Bayern eigentlich jemals Anfeindungen gegen die Band von öffentlicher oder kirchlicher Seite aus? Man kennt entsprechende Geschichten ja von anderen Bands.

Da hatten wir noch nie irgendwas, die wissen wahrscheinlich gar nicht dass es uns gibt, haha.
Zumal ich mir nicht vorstellen kann, dass diese Leute einen blassen Schimmer hätten, worum es in unseren Texten geht. Allerdings gehören wir auch nicht zu den Leuten, die diese Musik als Vorwand nehmen, sich völlig daneben zu benehmen.

Der deutsche Underground floriert zur Zeit. Außer Euch haben mit SECRETS OF THE MOON, NOCTE OBDUCTA oder GRABNEBELFÜRSTEN aber hauptsächlich altgediente Kapellen dieses Jahr mit neuen Veröffentlichungen überzeugt. Was ist mit dem Nachwuchs los? Wie siehst Du die Entwicklung der Szene?

Nun, ich denke es liegt oft daran, dass sich viele Bands im Black Metal Bereich mit so vielen nebensächlichen Dingen beschäftigen, dass der Fokus darauf, wirklich gute und erbarmungslose Musik zu machen, völlig auf der Strecke bleibt. Ich denke mir immer wenn ich die Aussagen mancher selbsternannter Szenegurus so mitbekomme, dass, wenn deren Musik nur halb so extrem wäre wie ihre markigen Sprüche, schon viel gewonnen wäre.

Fühlt Ihr Euch dieser Szene überhaupt zugehörig? Mir kommt es so vor, als seien LUNAR AURORA immer etwas außen vor, als hättet Ihr eine Art Exotenstellung. Wie siehst Du die Szene an sich? Gibt es den Grabenkampf "true" gegen "untrue" noch?

Wir sind Individualisten, wir kümmern uns nicht darum, ob wir irgendwo dazu gehören oder nicht. Wir sind mit vielen Leuten befreundet oder bekannt, aber um zu einer Szene zu gehören, dafür sind wir zu eigen. Außerdem wird mir sowieso immer zu viel geschwätzt, ich sage: "Fresse halten und geilen Black Metal spielen!" Ob es diese "true" – "untrue" Kacke noch gibt, weiß ich nicht, aber wahrscheinlich schon, werden wir damit nicht belästigt.

Im Review habe ich großspurig vom "Triumvirat des deutschen Avantgarde Black Metal" gesprochen. Welche Bands erachtest Du als relevant für die hiesige Szene?

Die von Dir genannten Bands gehören mit Sicherheit dazu, außerdem auf jeden Fall noch THE RUINS OF BEVERAST und GRAUPEL. Jetzt habe ich wahrscheinlich wieder einige vergessen, aber mehr fällt mir im Moment nicht ein...

Auf welche Veröffentlichungen freust Du Dich zur Zeit am meisten? Und welche Alben haben Dich in letzter Zeit am meisten berührt?

Gespannt bin ich auf das neue DARKSPACE Mini-Album, sowie das kommende GEIST Album.
Wirklich berührt haben mich in letzter Zeit nur das "Unlock The Shrine" Album von THE RUINS OF BEVERAST und "Auf alten Wegen..." von GRAUPEL, obwohl es natürlich Veröffentlichungen gab, die mir sehr gut gefallen haben.

Hörst Du ausschließlich Black Metal? Was ist für Dich die "Essenz" oder das "Wesen" des Black Metal? Was gibt er Dir, was Dir andere Musik nicht gibt? Was bleibt, wenn man die Attitüde abzieht?

Ich höre hauptsächlich Metal im allgemeinen, dabei favorisiere ich natürlich schon die schwarze Form, aber W.A.S.P., JUDAS PRIEST, IRON MAIDEN, OZZY, MOTÖRHEAD sind ebenfalls großartig. Die Essenz des Black Metal in Worten auszudrücken ist mir nicht möglich, es geht um das Gefühl, das die Musik ausstrahlt, alles andere wäre meiner Meinung nach nur wieder Geschwätz. Was mir Black Metal gibt ist Vision, Kraft, Tore zu meiner Seele...

In der Vergangenheit hattet Ihr ja Ärger mit Euren Plattenfirmen und zwar nicht zu knapp, was im Endeffekt zur Gründung von Cold Dimensions führte. Gab es keine Alternativen mehr zur Selbständigkeit (z.B. Prophecy bzw. Lupus Lounge)? Oder gab es noch andere Beweggründe, die Dich zu Cold Dimensions bewogen haben?

Nun, Alternativen gab es natürlich und Lupus Lounge wäre eine sehr gute Alternative gewesen, allerdings war zu der Zeit die Entscheidung Cold Dimensions ins Leben zu rufen schon gefallen. Es gab und gibt viele Beweggründe, denn ich sehe, dass im Bezug auf die Labellandschaft sehr vieles eigentlich falsch herum läuft, dass anscheinend alles andere wichtiger geworden ist als die Musik selbst, und das kann ich so nicht tolerieren.

Erläutere doch bitte kurz die Philosophie und die Zielsetzung der Firma.

Grundsätzlich veröffentliche ich nur das, was ich selbst als absolut KILLER empfinde, aus Ehrlichkeit mir selbst, den Bands und den Käufern gegenüber. Ich gebe mein Bestes, denn ich mag diese lieblos "rausgeschissenen" Veröffentlichungen, die nur den Markt überschwemmen, nicht. Unkomplizierte Zusammenarbeit und ein einfacher, schneller Weg zum interessierten Fan sind auch Dinge, die mir wichtig sind.

Welche Bands (egal ob utopisch oder nicht) hättest Du gerne auf Cold Dimensions?

Mit CELTIC FROST, SARCOFAGO, BELPHEGOR, PAYSAGE D’HIVER, MY DYING BRIDE könnte ich gut leben… Es lebe die Utopie, haha…

Natürlich würde ich Euch gerne auf die Livedates festnageln, aber man weiß ja nie was noch kommt. Kannst Du uns zumindest einen Ausblick auf das geben, was in nächster Zeit bei LUNAR AURORA passieren wird?

Im Moment bereiten wir uns intensiv auf kommende Konzerte vor, arbeiten Malphas in die Songs ein. Das erste Konzert wird oben genanntes sein, und weitere werden folgen… und natürlich schreiben wir immer neue Songs.

Analog zur letztjährigen Situation: „Mond“ wurde jetzt gerade veröffentlicht, ist das nächste Album schon fertig? ;-) Zeichnet sich schon eine Richtung ab?

Nein, nein, das nächste Album ist noch nicht fertig, es existieren nur Visionen davon, noch nichts Konkretes. Es wird auf jeden Fall anders als "Mond", und extrem…

Whyrhd, ich danke Dir für Deine Zeit! Alles Gute für die nächsten Monate und hoffentlich bis bald bei einem Konzert!

Vielen Dank für Deine/Eure Unterstützung, wir schätzen diese sehr. Wir werden uns sehen...