ABIGOR sind eine der dienstältesten österreichischen Black Metal Bands und da sie leider ihren ersten und einzigen Gig absagen mussten, war es mir ein inneres Bedürfnis Peter K. zu kontaktieren und ihm mal diskret auf den Zahn zu fühlen...
Erst mal zur Musik. Leider ist der Auftritt am Skeleton Bash ja ins Wasser gefallen, aufgrund deiner Verletzung. Wie und mit welchem Line Up wäre den der Auftritt absolviert worden und gibt es schon eine Art Ersatz wo man euch dann zum ersten Mal live bewundern kann? Wäret ihr auch Live als Trio aufgetreten oder hättet ihr euch Session Leute dazugeholt?Das Live-Line-Up bestand aus 5 Leuten, Moritz-Drums, Stefan-Vox, Lucia-Synths, einen Persussionist (Pauken, Gong,...) und ich an der Gitarre, also 2 Sessionmusiker. Momentan kann ich dir zu 100% versichern, dass ABIGOR sicherlich auch zukünftig NICHT live zu sehen werden sein. Das ist keine Verarschung unserer Fans noch sonst was, aber all jene Gründe bewahrheiteten sich - eben jene Gründe warum ich bis jetzt nicht live spielen wollte, d.h. Unmengen an verschwendeter Zeit für die Vorbereitung und X-Probleme mit dem Veranstalter, der uns, nach einer 1. unverbindlichen, mündlichen Zusage gleich verklagen wollte usw. D.h. von meiner Seite aus wird ABIGOR als "Studioband" ihre letzten Jahre fristen! Es wäre dieser eine exklusiv Gig geworden, aber es sollte nicht sein.
Durch deine Verletzung wird sich ja auch das neue Album Warmachine verzögern. Denkst du das es sich sehr von seinen Vorgängern unterscheiden wird, da du ja jetzt ausreichend Zeit hast dir verschiedene Arrangements auszudenken oder vielleicht Heidenreich und Hellbound Einflüsse in das Album einfliesen zu lassen?
Warum sollte ich HELLBOUND oder gar HEIDENREICH Einflüsse bei ABIGOR verarbeiten?! HELLBOUND's "Fatal Illumitnation" ist fertig, HEIDENREICH existiert nicht mehr. "Warmachine" wird sicherlich typische Elemente ABIGOR's beinhalten aber auch mit komplexeren und technischeren Riffs aufwarten die bisher eher untypisch für ABIGOR waren. 7 Songs sind ja schon fertig, daher kann diese Aussage machen. Momentan spiele ich mit dem Gedanken für die 1. Auflage eventuell eine Cover-Version und 1-2 Songs von "Verwüstung" und/oder "Orkblut" neu aufzunehmen, eben limitiert. Wie auch immer, wann die Arbeiten am nächsten Album weitergehen steht noch in den Sternen.
Hörst du noch des öfteren die Verwüstung und auch die Orkblut an und wenn ja was für Gedanken gehen dir dabei durch den Kopf?
In letzter Zeit höre ich eher selten unser altes Material, aber ich erinnere mich gerne an die Zeiten der ersten 2. VÖ's zurück...
Du hast ja mal ein Demo mit Graf von Zazas unter dem Namen December Fog aufgenommen. Erzähl mal was darüber. Was war die Intention und wie oft hat es sich verkauft usw...
DECEMBER FOG war ein Projekt von Daemon v.Z. der ein langjähriger Freund von mir war... DECEMBER FOG war einfach typischer Black-Metal, extrem dreckiger Sound, mit blasphemischen Texten. Ich glaube Van Zazas hat damals (Mitte 95) ca. 300 Demos abgesetzt.
Es weiß ja jeder das die alten Demos ausverkauft sind. Wäre es aber nicht doch interessant eine limitierte Auflage davon auf Vinyl pressen zu lassen und was hältst du überhaupt von Vinyl?
Uninteressant. Einige Songs der Demos waren auf "origo-regium" und das war's. Ich bin nach wie vor sehr an Vinyl VÖ's interessiert, aber NAPALM sehen das anders, d.h. von ABIGOR wird auch zukünftig nichts auf Vinyl erscheinen.
Was hältst du von der Aussage das heutzutage die Kirche eigentlich ihren Status verloren hat und die Kontrolle der Herdenmenschen hauptsächlich auf den Medien aufbaut. Ich meine, das die Leute sich in ihrer Ignoranz, einer existierenden Macht die sie nicht verstehen gegenüber, noch schlimmer geworden sind und sich nun viel mehr dem Verblödungsmedium Fernsehen hingeben. Spielt die Kirche deiner Meinung da überhaupt noch eine Rolle und lohnt es sich deiner Meinung nach überhaupt noch ein Wort darüber zu verlieren?
Wozu soll ich mir darüber Gedanken machen?! Die Kirche hat zwar ihren Status verloren, ist jedoch in Ö noch immer eine ausübende Macht, speziell in den ländlichen Gebieten. Wenn ich bedenke wie beschissen gottgläubig die Menschen in dem Ort sind in welchem wir wohnen wird mir schlecht, aber wie gesagt, sie "leben" ihr Leben, ich meines. Wenn sie damit zufrieden sind, schön. Das Problem ist nur, dass Leute wie wir nie Ruhe haben werden, ob die Medien dazu beitragen die Dummheit der Leute zu fördern kann ich dir nicht beantworten, zumindest unterstützen sie die Verblödung in gewissem Maße, aber das weiß jeder.
Alle alten Religionsformen begründen sich ja auf einen Mehr-Gottglauben. Das Christentum hat sich ja die germanische Mythologie einverleibt und zu ihren eigene Ideen erklärt. Zu welchem Zeitpunkt der Geschichte, meinst du, wäre es noch möglich gewesen die Übernahme zu verhindern und wenn es dann auch funktioniert hätte, denkst du das heutzutage ein Leben wie es das Heidentum bestimmt überhaupt noch möglich wäre, in dieser technologisierten Welt?
Ich glaube nicht, dass es zu verhindern gewesen wäre, es sei denn man hätte damals dem Christentum, bzw. den zu bekehrenden eine adäquate "Gegenreligion" bieten können, die deren Vorstellungen entsprach und in deren Leben paßte. Die Christen schafften mit ihrem "Paradies" und "Himmel" bzw. dem Gedanken und Verstellungen darüber einen Wunschtraum mit dem sich die damals Krisengeschüttelte, unfreie und hungernde Bevölkerung mehr oder weniger "identifizieren" konnte, jene die dem nicht zustimmten wurden halt bekehrt...
Natürlich, Technologie, Wissen, einfach unsere heutige Gesellschaft bzw. das Umfeld in dem wir leben, nichts ändert daran dass jede Person ihren eigenen Glauben leben kann/Philosophie vertreten kann. Meiner Meinung nach ist eines der Hauptprobleme, dass sich zu viele Leute mit Kleinigkeiten und unwichtigen Dingen beschäftigen, diese aber als unentbehrlich einstufen. Jeder der innere Ruhe findet, in einer Welt voll Hektik und Oberflächlichkeit, dem stehen die Tore in die Anderswelt offen, d.h. letztendlich hat "Glauben" nichts mit einem momentan Zustand des Lebens zu tun, jeder kann tun und lassen was er will.
Ich habe ja schon einige Interviews mit dir gelesen und du hast unbestreitbar ein enormes Hintergrund-wissen was den Pfad zur linken Hand angeht. Hast du noch immer so viel Interesse daran wie zu der Zeit als du angefangen hast dich damit zu beschäftigen und ist es dir manchmal schon zu blöd immer wieder neue Bücher zu lesen, die möglicherweise deine Sichtweisen um 180 Grad ändern könnten?
Jene Bücher die ich lese werden meine Sichtweisen nicht ändern, da sie sich ausschließlich mit einer für mich interessanten Thematik beschäftigen. Mein Interesse am "Okkultismus" hat sich sogar noch gesteigert, da sich meine, nennen wir es "Kontakte", geändert und ausgeweitet haben und ich heute mehr Zugriff zu Büchern und Schriften habe von denen ich vor einigen Jahren nicht zu träumen gewagt habe. Der Unterschied ist - als mein Interesse am "Okkulten" begann, was jetzt schon mehr als 12 Jahre zurück liegt, lass ich viele Bücher und versuchte für und wider abzuwiegen und versucht so viel Wissen wie möglich zu erlangen. Erst nach einigen Jahren begann ich alles wichtige und brauchbare vom Unrat zu trennen und erst dann begann ich mit der "realen Arbeit" in der Anderswelt und als ich vor 3-4 Jahren Skripten für "Die Unterwelt" bekam fing erst alles ins Rollen an.
Anfang der 90 Jahre war es ja in Norwegen üblich Kirchen anzuzünden usw. Warum, denkst du, gab es in Österreich solche Aktionen nicht? Waren die Leute damals schon soweit, die Tragweite ihrer Taten zu erkennen oder war es einfache Feigheit? Ob diese Taten jetzt kindisch oder "verwerflich" sind soll nicht das Thema sein.
In Ö gab es genug Aktionen die für Aufsehen sorgten, aber zur damaligen Zeit waren 90% der Leute nicht mehr als "faszinierte Fans" des ordens.
Viele Leute berufen sich bei Interviews auf den Darwinismus und Nietzsche. Hatten das Gedankengut dieser beiden Vordenker irgendwann mal einen Platz in deiner Lebensphilosophie?
Ich habe vor Jahren alle Bände Nietzsches gelesen, recht witzig, aber nichts für mich.
Die Ur-Christen hatten ja eigentlich recht gute Ansätze, doch kann diese Philosophie nicht lange existieren solange der Mensch nach Macht strebt und sich über Andere stellt. Denkst du das es heutzutage mehr Christen geben würde wenn sich der Grundgedanke über die Jahre gehalten hätte?
Ich mache mir darüber keine Gedanken, Christen sind Christen, es sind genug die an Unwahrheiten glauben und Scheiße verbreiten. "Was wäre wenn" ist wirklich nicht von Interesse!
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